Am 21.Oktober ist feministischer Radiotag der freien Radios!
Schaltet euer lokales freies Radio ein und hört Sendungen von über 12 feministischen Radio-Redaktionen in 3 deutschsprachigen Ländern.
Wie letztes Jahr beschallen wir an diesem Tag das Patriarchat mit feministischer Musik, Interviews, Erzählungen, Themensendungen, Reportagen, Podiumsdiskussionen und hoffen, dass es dabei untergeht. Auch ihr könnt mitmachen, zum Beispiel indem ihr eure eigenen queer-feministischen Alltagsgeschichten einschickt oder indem ihr euer Radio an diesem Tag ans offene Fenster stellt und ganz laut aufdreht.
Das Programm am 21.10.2019
08:00 Uhr: Radio Dreyeckland (Freiburg) - Aktuelle feministische Themensendung
09:00 Uhr: Radio LoRa (Zürich)/ RADIA Magazin - Aktuelle feministische und internationalistische Kämpfe
10:00 Uhr: Radio Corax (Halle) - Konstruktionen von Männlichkeit und Frauenfeindlichkeit
12:00 Uhr: Radio Dreyeckland (Freiburg)/ La Radio - Beiträge aus feministischen Mediennetzwerken und -projekten
13:00 Uhr: Freirad (Innsbruck)/ das mensch - gender queer on air
14:00 Uhr: bermuda.funk Mannheim - Feministische Magazinsendung
16:00 Uhr: Freies Radio Neumünster - Frauen - Mode - Musik der 80er
17:00 Uhr: Radio Helsinki (Graz)/ genderfrequenz - umagaunan mit Kaya - die queer-feministische Kolumne für deine Alltagsgeschichten EXTENDED
18:00 Uhr: Radio blau (Leipzig) - Wie und warum machst Du überhaupt Radio?
19:30 Uhr: Radio LoRa (Zürich)/ Kompliza - feministische Knastsendung
20:00 Uhr: Radio Helsinki (Graz)/ Das rote Mikro - Da capo! Portrait Laura Winkler, Frontfrau von Holler My Dear
21:00 Uhr: Radio T (Chemnitz) - Podiumsdiskussion vom Spektrum Festival zum Thema „Producer*innen“
22:00 Uhr: Onda - Feministische Beiträge rund um Lateinamerkika
23:00 Uhr: Radio Helsinki (Graz)/ Radio Ironie Orchester - "durchblättern/to leaf through", Live Konzert
Das Programm findest du auch unter https://claimthewaves.noblogs.org/
Wieso feministischer Radiotag?
Die Medienbranche ist nach wie vor eine cis-Männerdomäne. Laut einer Studie der ZHAW sind in der Schweiz unter 39% der Menschen, die bestimmen was wir tagtäglich medial zu hören und sehen bekommen, Frauen. Laut ProQuote werden in Deutschland nur zwei der zwölf öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Intendantinnen geführt. In solchen Aufzählungen werden Menschen, die sich als trans*, inter oder non-binär identifizieren gar nicht erst mitgedacht. Chefredakteure sind meist männlich, die mediale Darstellungen von Mädchen und Frauen sind meist klischiert, viele Journalsit_innen erfahren am Arbeitplatz sexuelle Belästigung, Themen werden nach Geschlechterrollen eingeteilt – die Liste an Gründen, feministische Berichtserstattung in den Fokus zu rücken ist lang.
Freie Radios als nichtkommerzielle, offene und selbstbestimmte Medien haben sich schon immer als eine Plattformen für die diejenigen verstanden, deren Stimmen oft nicht gehört werden. Daher sind die Bedingungen für journalistische FLINT* (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre und Trans-Personen) in diesen Medien zu Arbeiten bedeutend besser. Trotzdem sind auch hier patriarchale Machtstrukturen vorhanden und vor allem viele cis-Männer hinter den Mikrofonen zu hören.
2017 haben sich mehrere freie Redaktionen zu den feministischen Radiotagen „Claim the Waves“ in Zürich getroffen und beschlossen, sich zu vernetzen und gemeinsam den Äther am 21. Oktober zu besetzen. Feministischer Journalismus heißt für uns, dass FLINT* auf eine diskrimminierungsarme Art und Weise ihre Meinungen, Musik, Themen und Menschen in die Öffentlichkeit tragen, welche sonst untergehen würden.
Details zum Programm
Für eure Ohren gibt es am 21. Oktober 2019 folgendes zu geniessen, reflektieren oder im Hintergrund dudeln lassen: