Frequently Asked Questions

"Wir hoffen auf Anerkennung vom Gesundheitssystem": Selbsthilfegruppe Long Covid - Teil 2

Sendetermin 11.03.2021 16:00 bis 16:30
K P de en
Nachrichten/Info

Die Langzeitfolgen von Covid-19: Teil 2 des Gesprächs mit Selbsthilfegruppen-Gründerin Maarte Preller

Die im Januar 2021 ins Leben gerufene Selbsthilfegruppe verzeichnet starken Zulauf - täglich kommen an die 30 neue Menschen hinzu, die an sogenannten Long Covid Symptomen leiden: Nach einer offiziell kurierten Covid-19 Erkrankung stellen sich bei einigen Betroffenen einige Zeit später verschiedenste postvirale Folgebeschwerden ein, wie zum Beispiel Fatigue (extreme Erschöpfungszustände), Kopfschmerzen, Schwindel, neurologische und kognitive Störungen. Oft passiert das sogar erst monate später - wie im Fall von unserer Interviewpartnerin, Maarte Preller, 32. Bis heute verursachen diese Symptome bei ihr extremen Leidensdruck, der sie nicht in ihren Alltag vor Covid zurückkehren lässt. Trotz dieser enormen Belastung schaffte sie es, die erste österreichische Selbsthilfegruppe für Long Covid Patient*innen zu gründen.

Die Patient*innen, die sich dort versammeln, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus, was und vor allem auch wer ihnen geholfen hat, wie sie ihren Alltag bewältigen. Sie sprechen sich gegenseitig Mut zu, versuchen sich aber auch Gehör zu verschaffen, um vom Gesundheitssystem anerkannt zu werden. Denn viele von ihnen fühlen sich im Stich gelassen, die Suche nach Ärzt*innen, die ihnen helfen, gestaltet sich schwierig, viele machten die bittere Erfahrung, zur Abklärung einer psychischen Erkrankung weiterverwiesen zu werden. Auch Druck seitens der Krankenkassen durch die sehr lange Krankenstandszeit erfahren viele von ihnen.

Frequently Asked Questions-Redakteurin Simona Ďurišová traf Maarte Preller am 3.3.2021 im Grazer Volksgarten zum Gespräch, daraus entstanden zwei Sendungen. In diesem zweiten Teil geht es um die Selbsthilfegruppe Long Covid und die Forderungen, die von Patient*innen an das Gesundheitssystem gestellt werden. Den ersten Teil, in dem der persönliche Leidensweg von Frau Preller im Fokus steht, kann hier nachgehört werden.

Mit der Long Covid Selbsthilfegruppe können Betroffene über Facebook Kontakt aufnehmen. Nur Patient*innen werden der geschützten Gruppe hinzugefügt. Für sonstige Kontaktaufnahmen gibt es die Adresse longcovidat@gmail.com. Mit ihrem Twitter-Kanal informiert die Gruppe über Aktuelles zu Long Covid.

 

Fotocredits: FAQ

 

Information zur Sendereihe

Frequently Asked Questions
Das Corona-Update aus dem Freien Radio

 

Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.

Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.


Beinahe 300 Beiträge zum Nachhören finden sich im Sendungsarchiv: https://cba.fro.at/series/frequentlyaskedquestions
Podcast-Feed: https://cba.fro.at/series/frequentlyaskedquestions/feed

Aktuelle Sendungstipps: https://helsinki.at/program/shows/frequentlyaskedquestions
Aktuelle Sendungsankündigungen kommen auch über die Facebook-Seite von Radio Helsinki.

FAQ-Redaktion
Email: faq@helsinki.at
Website: https://helsinki.at/news/corona-update/


Teile diese Seite!