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Vom Sockel holen? Denkmäler im Wandel der Zeit

Sendetermin 05.05.2021 14:00 bis 14:30
U K P de
Feature/Magazin

Im Zuge der “Black Lives Matter” Bewegung sind weltweit Denkmäler in Bezug auf ihr problematisches Erinnern in den Fokus geraten. Auch in Wien zieren Statuen historischer Persönlichkeiten das Stadtbild oder prägen sich in Form von Straßennamen in unser Gedächtnis ein. Die Stadt präsentiert sich als Museum und würdigt historische Figuren für deren “besondere” Errungenschaften.

Für besonders heftige Kritik sorgt seit langem das Karl-Lueger-Denkmal am Wiener Stubenring. Der von 1897-1910 amtierende Wiener Bürgermeister Karl Lueger erwarb sich Meriten durch zahlreiche stadtpolitische Reformen, und gilt gleichzeitig als Schürer eines antisemitischen Populismus, der durch ihn in der Politik Salonfähigkeit erlangte. Um das prominent gegenüber dem Museum und der Universität für Angewandte Kunst platzierte Denkmal gab es immer wieder hitzige Debatten. 2009 wurde deshalb ein Wettbewerb zur künstlerischen Rekontextualisierung des Denkmals ausgelobt, dessen Ergebnisse bis heute nicht umgesetzt worden sind. Im Sommer 2020 intervenierten Aktivist*innen, indem sie gemeinsam mit 16 antifaschistischen Vereinen* eine “Schandwache” abhielten, die prompt auch die rechtsextreme Identitäre Bewegung auf den Plan rief, die schon seit längerer Zeit das Denkmal als Treffpunkt für sich vereinnahmen.

Die Sendung begibt sich auf die Suche nach einem zeitgemäßen Umgang mit problematischen Denkmälern. Zu Wort kommen die Künstler*innengruppe der

„Schandwache“ sowie der Preisträger des Umgestaltungswettbewerbs Klemens Wihlidal.

** Alle 16 antifaschistische Organisationen, die sich an der Schandwache beteiligt haben:

Verein Gedenkdienst, Grüne & Alternative Student_innen, Frauen*volksbegehren, Hashomer Hatzair, Burschenschaft Hysteria, Jüdische Österreichische HochschülerInnenschaft, KZ-Verband, LINKS, Migrantifa Wien, Muslimische Jugend Österreich, Nesterval, ÖH der Akademie der bildendenden Künste, Queermuseum, Sodom Vienna, Sozialistische Jugend Wien und TFM-Archiv.

Weitere Links
https://luegerplatz.com/impressum.php

„Denkmäler sind keine Geschichtsbücher“

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https://www.tagesschau.de/ausland/lueger-denkmal-101.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Dr.-Karl-Lueger-Platz
https://www.graz.at/cms/ziel/10900919/DE
https://oe1.orf.at/programm/20210215/627983/Bildersturm-und-Umbenennung
https://www.derstandard.at/story/2000034022083/mit-deutschen-eicheln-gegen-neonazis
https://wien.orf.at/stories/3069961/
https://www.derstandard.at/story/2000121321023/marlene-streeruwitz-operette-ist-ein-archiv-des-sexismus-und-rassismus

Sendungsgestaltung und -verantwortung: Lene Benz, Greta Egle
Weitere Mitarbeit: Sandra Voser
Signation: Bernhard Gal
Erstausstrahlung: Dienstag, 6. April 2021, 17:30 auf Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream
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Information zur Sendereihe

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Der Verein dérive ist in Wien beheimatet und von jeglichen Institutionen unabhängig. Die Mitglieder der Redaktion von dérive – Radio für Stadtforschung arbeiten ehrenamtlich.

Die Stadt als Lebensraum nimmt weltweit eine immer bedeutendere Stellung ein. Seit einigen Jahren lebt erstmals die Mehrheit der Menschen in Städten. Der Stadtraum ist ein Ort der Verdichtung und deshalb der Platz, an dem sich gesellschaftspolitische Entwicklungen am deutlichsten und schnellsten zeigen. dérive – Radio für Stadtforschung bringt ausgehend von einem multiperspektivischen und interdisziplinären Ansatz Beiträge, die diesem Umstand Rechnung tragen und analysiert Aspekte dieser Entwicklung. Dabei geht es einerseits darum, einen genauen Blick auf diese oft ebenso spannenden wie problematischen Entwicklungen zu werfen, andererseits aber auch darum zu zeigen, wie lustvoll, bereichernd und anregend es sein kann, sich für den Lebensraum Stadt zu engagieren.

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Website: http://www.derive.at/


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