Frequently Asked Questions

„Kunst bietet keine Lösungen – sie stellt Fragen“ Corona-Denkmal in Leibnitz

Sendetermin 25.11.2021 16:00 bis 16:30
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Nachrichten/Info

Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie schrieb das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark gemeinsam mit dem Kulturressort des Landes Steiermark, basierend auf einer Idee der Kronen Zeitung, einen zweistufigen Wettbewerb zur Errichtung von Corona-Denkmälern in der Steiermark aus. 220 Künstlerinnen und Künstler mit Steiermark-Bezug bewarben sich. Eine Jury hat daraus drei Siegerprojekte ausgewählt. Sie wurden von den Künstlern Wolfgang Becksteiner, Werner Reiterer und Michael Schuster entworfen.

Werner Reiterers Corona-Denkmal steht im Leibnitzer Stadtpark und wurde am 18.11.2021 präsentiert. Die Skulptur besteht aus einer 17.000 Kilogramm schweren Kugel aus Eisen und Schwerbeton mit einem Durchmesser von zwei Metern. „Ein Virus ist in der Regel eintausendfach kleiner als eine menschliche Zelle. Wir haben hier eine Kugel, die zwei Meter im Durchmesser hat und wir stehen im Leibnitzer Stadtpark auf einem Areal, wo wir ungefähr zwei Kilometer im Durchmesser Sichtachsen haben. Das heißt, es wird skulptural nachgestellt, was wir sonst nur im Mikroskop beobachten können.“ sagt der Künstler.
Über die nächsten etwa einhundert Jahre wird die Kugel nach und nach im Erdboden versinken. Die Skulptur visualisiert dadurch metaphorisch den Prozess, bei dem ein Virus in die menschliche Zelle gelangt, nimmt aber auch Bezug auf das plötzliche Auftauchen des Virus. Durch das Eindringen der Kugel in die Erde wird außerdem der Aspekt der Erinnerung beziehungsweise des Vergessens thematisiert. Die letzte globale Pandemie traf unsere Erde in den Jahren 1918 bis 1920 in Form der Spanischen Grippe und forderte weltweit geschätzte 50 Millionen Todesopfer. Bis zum Ausbruch der jüngsten Pandemie waren sich die wenigsten Menschen dieser geschichtlichen Katastrophe gewahr. Sowohl Pandemie als auch die Kugel werden nach ihrem Verschwinden entweder im Gedächtnis unserer Nachfahrinnen und Nachfahren verankert bleiben oder in Vergessenheit geraten sein.

Valerie Quade ist im Gespräch mit Künstler Werner Reiterer und Kuratorin Elisabeth Fiedler. Dass Kunst und Kultur auch in einer Pandemie wichtiger Teil der Gesellschaft sind, sowohl für das Wohl der Menschen als auch für die Wirtschaft, erörtert Fiedler im Interview. Gerade in einer Pandemie, wo ein sachlicher Diskurs unabdingbar ist, soll Kunst wichtige Fragen stellen. „Der öffentliche Raum ist kein Wohnzimmer, sondern er ist ein Verhandlungsraum und dort ist es wichtig und wesentlich, die Probleme unserer Zeit anzusprechen und darüber zu diskutieren. (…) Kunst ist nie dazu da, Lösungen zu bieten, sondern um Fragen zu stellen.“

Foto: Elisabeth Fiedler (Leiterin Institut für Kunst im öffentlichen Raum und Jury-Mitglied) und Künstler Werner Reiterer im Funkhaus, Copyright: Valerie Quade

Information zur Sendereihe

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Das Corona-Update aus dem Freien Radio

 

Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.

Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.


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