Frequently Asked Questions
Recap: „Am schlimmsten hat es den Chor erwischt, aber es gab sehr kreative Lösungen“
Sendetermin 07.04.2022 16:00 bis 16:30Recap: Patrick Zündel im Gespräch mit Georg Schulz
Mit dem Rektor der Grazer Kunstuniversität Georg Schulz sprach Gast-Redakteur und Radio Helsinki Kollege Patrick Zündel im Juni 2020 in seiner Sendung „Blind Dates“ über zahlreiche Fragen, wie das universitäre Leben damals vonstattengehen konnte und seitens des Rektorats organisiert wurde.
Nun hat er ihn für unsere Abschlussreihe Recap erneut eingeladen und ihn gefragt, ob und wie die Kunstuniversität zurück zur Normalität gefunden hat, welche Herausforderungen Lehrpersonal und Kunststudierende in Zeiten der räumlichen Distanz erfahren haben, und welche nützlichen Lehren die Universität aus dieser Zeit ziehen konnte.
Als Studierender an der KUG bringt Patrick Zündel auch seine persönlichen Erfahrungen ein. Als Chorsänger war er besonders hart von den räumlichen Distanzmaßnahmen betroffen, die den Chor-Unterricht zu Hochinfektionszeiten verunmöglicht haben. Auch wenn es teilweise kreative Lösungen gab, bei denen alle Sänger:innen einzeln ihre Stimmen aufgenommen haben, ist das natürlich nicht vergleichbar mit der normalen Chorsituation als Gruppenaktivität.
In Bezug auf die Impfquote hat die Kunstuni Graz eine Umfrage unter Studierenden gestartet, die eine sehr hohe Rücklaufquote hatte. Daraufhin startete sie aktive Informationsveranstaltungen, unter anderem mit dem Science Buster Martin Moder, mit denen noch skeptische Menschen über die Wirkung der Impfung aufgeklärt werden sollten. Diese wurden gut angenommen, dennoch gab es natürlich auch einige Studierende, die damit nicht erreicht werden konnten. Auffallend war für Hr. Schulz, dass in Disziplinen wie Schauspiel und Gesang die Impfquote dann rapide angestiegen ist, als klar wurde, dass es in Zukunft unmöglich werden würde, in diesen Bereichen ungeimpft einen Job zu finden, wohingegend unter Studierenden z.B. der Blasmusik keine große Veränderung sichtbar war.
Rektor Schulz betont im Fazit, dass es angesichts der unterschiedlichen Kunstdisziplinen und Lehrfächer unbedingt individuelle Lösungen gebraucht hat, und zeigt sich zufrieden mit der Vielfalt an Lösungen, mit denen sich die Studierenden und Lehrenden in den letzten zwei Jahren geschützt haben.
Mit ihrem sehr hohen Anteil an ukrainischen Studierenden, zeigt sich die Kunstuni momentan besonders betroffen vom Ukrainekrieg und versucht, ihre Studierenden bestmöglich zu unterstützen. Die Pandemie trat dadurch in letzter Zeit etwas in den Hintergrund, doch die Schutzmaßnahmen sind natürlich nach wie vor aufrecht.
Zum Sendeschwerpunkt: Recap
Die FAQ-Redaktion blickt zurück auf zwei Jahre Corona-Pandemie und zwei Jahre Frequently Asked Questions: Ein Format, welches mit dem ersten Tag des ersten Lockdowns gegründet wurde und in dem beinahe 300 Sendungen rund um soziale, gesundheitliche und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen in der Pandemie gestaltet wurden.
In einem abschließenden Sendeschwerpunkt von 10.3. bis 8.4.2022 lassen wir das Format ausklingen. Wir möchten die letzten zehn Sendungen dafür nutzen, gemeinsam mit früheren Interview-Partner:innen Resümee darüber zu ziehen, wie die Pandemie unser Zusammenleben verändert hat, wie wir so gut wie alle Bereiche unseres Lebens vielfältig adaptiert haben, und was dabei gut oder weniger gut gelaufen ist. Dafür werden wir mit unseren Sendungsgästen analytisch zurückblicken, inwiefern sich ihre Prognosen, Hoffnungen oder Ängste in Bezug auf die Pandemie erfüllt haben, und wie sie in ihrem ganz persönlichen Expertise-Bereich in dieser beispiellosen globalen Krise zurechtgekommen sind.
Weiteres Programm
Jeweils donnerstags und freitags, 16:00-16:30 Uhr
8.4.: Das Resümee: Abschluss-Redaktionsgespräch der FAQ-RedakteurinnenIn einer Abschluss-Runde blicken die Redakteurinnen von Frequently Asked Questions selbst zurück auf zwei Jahre Sendungsgestaltung. Was hat sich bei Radio Helsinki verändert und wie haben sich dadurch die Ansätze der Redakteurinnen zum Radiomachen verändert? Was ist gelungen? Welche überraschende Wendungen und Entwicklungen hat Frequently Asked Questions durchgemacht? Welche Frequently Asked Questions bleiben offen?
Ende und Ausblick
Auch wenn die Sendereihe in dieser Form zu Ende geht, bedeutet das leider nicht, dass bereits ein Ende der Pandemie absehbar ist. Selbst nach dem offiziellen Ende der Pandemie wird es weiterhin viele Auswirkungen davon zu spüren und zu besprechen geben.Nach dem 8.4.2022 wird daher Frequently Asked Questions mit der Redakteurin Valerie Quade in losen Abständen (geplant 1x im Monat) in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch zu hören sein (jeweils montags, 17-18 Uhr | Wiederholungen am Dienstag um 7:30 und 12 Uhr).
Ein großes DANKE an die ehrenamtlichen Redakteur:innen dieses Formats für ihr Engagement, an alle Interview-Gäste für viele Stunden spannender Gespräche, an alle Freien Radios, die unsere Sendung mit Interesse übernommen haben, sowie an die Nürnberger Medienakademie, die die journalistische Arbeit der FAQ-Redaktion mit dem Alternativen Medienpreis 2021 ausgezeichnet hat!
Information zur Sendereihe
Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.
Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.
Beinahe 300 Beiträge zum Nachhören finden sich im Sendungsarchiv: https://cba.fro.at/series/frequentlyaskedquestions
Podcast-Feed: https://cba.fro.at/series/frequentlyaskedquestions/feed
Aktuelle Sendungstipps: https://helsinki.at/program/shows/frequentlyaskedquestions
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FAQ-Redaktion
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