Arbeiterdichtung

[reprise] Alfons Petzold, Memoiren eines Auges, 1911

Sendetermin 04.07.2024 06:30 bis 07:30
K P S de
Literatur

 

Alfons Petzold (1882-1923) war ein österreichischer Schriftsteller, der nach einer schweren Erkrankung des Vaters 1894 einen Beruf erlernen musste, aber in den verschiedensten Lehrstellen an seiner schwachen Konstitution scheiterte, schließlich mehrere Hilfstätigkeiten ausübte und sich durch intensive Lektüre weiterbildete. Auf Umwegen fand er zur Sozialdemokratie und war 1907 Mitbegründer des „Ikarus-Clubs“, in dem er mit Freunden sozialistische Theorien debattierte und Kontakt zu dem Anarchisten Rudolf Großmann fand. Erste Gedichte veröffentlichte er in der „Arbeiterzeitung“, die von 1889 bis 1991 bestand. 1910 gab Petzold mit Unterstützung von Josef Luitpold seinen ersten Gedichtband „Trotz allem!“ heraus, übersiedelte 1917 aufgrund seiner Tuberkulose-Erkrankung nach Kitzbühel, übernahm dort die Leitung einer Buchhandlung und wurde 1918 sozialdemokratischer Gemeinderat. Ab 1919 war er freier Mitarbeiter bei der Wiener Zeitung. Sein erfolgreichstes Buch, eine stilisierte Schilderung seiner schweren Kindheit und Jugend, erschien 1920 unter dem Titel „Das rauhe Leben“. Petzolds Werk fügt sich geistesgeschichtlich in die Tradition des religiös-humanitären Gefühlssozialismus. Während sich seine Gedichte thematisch in soziale, religiöse und Naturlyrik gliedern lassen, zeigt sich formal eine Fülle rhythmischer und stilistischer Möglichkeiten.

Ausgewählte Texte: Memoiren eines Auges, 1911; Erde, 1913; Aus dem Leben und der Werkstätte eines Werdenden, 1913; Werke z. T. online: https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/petzold.html

Musik von Hanns Eisler (Klavierstücke für Kinder, 1932/1975)

Gestaltung: Bettina Landl

Damit es nicht verlorengeht …

#POETISIERTEUCH

Foto © Otmar Schmid („Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen“, Verlagsgenossenschaft Zürich, 1976)

 

Information zur Sendereihe

Arbeiterdichtung
Damit es nicht verlorengeht …
 
Wir nehmen auf, dokumentieren, sammeln, skizzieren, damit etwas bleibt. Es heißt: Aus der Geschichte lernen? Ob sich auch später jemand an „diese“ vergangene Geschichte erinnert oder wird eine andere, zukünftige Geschichte einen wichtigeren Platz einnehmen? 
 
Die Geschichten, sie sind fragil. 
 
Wenn wir Dinge festhalten wollen, geht das nur im Modus der Erinnerung. Arbeiterdichtung ist der Versuch einer Standortbestimmung. Ausgewählte Texte richten den Blick bzw. die Ohren auf dieses (historische) Phänomen, um damit gleichzeitig die Frage zu stellen: Ist Arbeiterdichtung auch heute noch relevant? – und: Was bedeutet sie für die Gegenwart?
 
Jede der sechs Sendungen ist einem der folgenden Arbeiterdichter*innen gewidmet: Adelheid Popp, Alfons Petzold, Andreas Scheu, Paul Zech, Josef Luitpold und Josef Schiller
 
Vielen Dank an: Teresa Klug und Gérard Houllard (Bibliothek & Infothek der Arbeiterkammer Steiermark), Andrea Schmidt und Jo Frank (Verlagshaus Berlin), Otmar Schmid, Werner Anzenberger (Bereichsleiter Soziales in der Arbeiterkammer Steiermark), Ute Sonnleitner (Leiterin der Bildungsabteilung des ÖGB Steiermark), Stadtrat Robert Krotzer und Bürgermeisterin Elke Kahr. 
 
Das Projekt wird finanziell unterstützt vom Land Steiermark und der Arbeiterkammer Steiermark.
 
Gestaltung: Bettina Landl
 
Damit es nicht verlorengeht …
 
#POETISIERTEUCH

Foto © Otmar Schmid („Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen“, Verlagsgenossenschaft Zürich, 1976)

Bettina Landl


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