Tag des feministischen Radios 2024
Emma Goldman – Gelebtes Leben
Sendetermin 21.10.2024 09:00 bis 10:10
»Emma Goldman ist ohne Zweifel eine der gefährlichsten Anarchisten in diesem Land.«
J. Edgar Hoover
Eine szenische Lesung – Konzipiert und vorgetragen von Maria Hartmann und Cornelia Schramm – aufgezeichnet live am 15.1.2012 im GOLEM (Hamburg) in der Reihe 'Die Untüchtigen', nach der im NAUTILUS-Verlag erschienenen gleichnamigen Autobiographie.
Emma Goldman (1869–1940), Anarchistin, Revolutionärin, Agitatorin, Frauenrechtlerin, beschreibt ihr ungewöhnliches, aufregendes Leben. Sie ist Sigmund Freud, Peter Kropotkin, Ernest Hemingway und Lenin begegnet, hat sich gegen die Wehrpflicht eingesetzt und für die Rechte der Arbeiter, der Frauen und Kinder und für die freie Liebe gekämpft. »Gelebtes Leben« ist das Zeugnis einer kämpferischen, unabhängigen Frau.
Emma Goldman, »die rote Emma«, war zu ihren Lebzeiten eine gleichermaßen verehrte wie gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Sie wurde bekannt durch ihre Schriften, ihre Reden und ihre engagierten Kampagnen für die Rechte der Arbeiter, für Geburtenkontrolle, gegen die Wehrpflicht und für die Friedensbewegung.
1886 war sie im Alter von siebzehn Jahren aus Russland in die USA emigriert. Durch die Hinrichtung der Aufständischen vom Chicagoer Haymarket und die Begegnung mit Johann Most politisiert, erkannte sie bald ihr großes rhetorisches Talent. Sie setzte es bei Vorträgen und Agitationsveranstaltungen ein, wo sie für verschiedenste Belange der Arbeiter und der Unterdrückten kämpfte. Sie wurde mehrere Male zu Gefängnisstrafen verurteilt und Ende 1919, im Zuge der Anarchistenhetze und der Kriegsbegeisterung in der Gesellschaft, nach Russland deportiert, wo sie Zeugin der Auswirkungen der Russischen Revolution wurde. Enttäuscht von der diktatorischen Herrschaft der Bolschewiki, verbrachte sie einige Jahre in Frankreich, wo sie in den zwanziger Jahren ihre Autobiografie verfasste. 1936 nahm sie am Spanischen Bürgerkrieg teil. 1940 starb sie in Toronto.
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Eine Sendungsübernahme von FSK (Hamburg) aus dem Jahr 2012.
Foto: International Institute of Social History

Information zur Sendereihe
Am 21. Oktober, dem Tag des feministischen Radios, übernehmen feministische Radiomacher:innen das Ruder und setzen feministische Berichterstattung in den Mittelpunkt. In einer Medienlandschaft, in der feministische Perspektiven nach wie vor unterrepräsentiert sind, nutzen wir diesen besonderen Tag, um FINTA* (Frauen, intergeschlechtliche, non-binäre, trans* und agender Personen) eine Plattform zu bieten, auf der sie ihre Meinungen, Musik, Themen und Menschen auf diskriminierungsarme Weise in die Öffentlichkeit tragen können – Inhalte, die sonst oft überhört werden.
Die Wurzeln dieses Engagements reichen bis zu den feministischen Radiotagen Claim the Waves in Zürich im Jahr 2018 zurück, bei denen verschiedene unabhängige Redaktionen beschlossen, sich zu vernetzen und gemeinsam den Äther am 21. Oktober zu erobern. Feministischer Journalismus bedeutet für uns, Geschichten und Anliegen hervorzuheben, die in der Gesellschaft allzu oft im Schatten stehen.
Gemeinsam machen wir feministische Wellen im Äther!