Jedesmal, wenn wir überlegen, was wir anziehen, sollten wir auch bedenken, dass unser T-Shirt, die Hose, das Kleid oder die Jacke aus einer jener Fabriken kommen, in der junge Frauen arbeiten, die zwischen 12 und 18 Jahre alt sind, zumeist ohne Arbeitsvertrag, für einen Hungerlohn, im Schichtbetrieb, Tag und Nacht, festgehalten durch das Versprechen, dass sie nach vier, fünf Jahren hier in der Textilfabrik ihre Mitgift verdienen. Das Geld, das die jungen Frauen brauchen, um durch eine Heirat der Armut zu entkommen, denn Bildung, die Schule können sie sich nicht leisten. Es geht um das Sumangali-System, ein System der Zwangsarbeit im Süden Indiens.
Arockiasamy Britto von der indischen Menschenrechtsorganisation "Vaan Muhil": Er war zu Gast in Graz und hat über seine Arbeit und das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen in den Textilindustrie gesprochen. Eingeladen wurde Arockiasamy Britto auf Initiative der Katholischen Frauenbewegung, die schon länger Vaan Muhil unterstützt. So ist auch eine Feldstudie entstanden: 1600 Frauen und Betroffene sind interviewt worden, um ein Bild von den Dimensionen der Zwangsarbeit in der Textilindustrie im Süden Indiens, in Tamil Nadu zu bekommen.
Aufgezeichnet am Fair Styria Tag 2013, im Rahmen der Südwind Aktionstage 2013 und beim Global Studies Club der Universität Graz am 18.03.2014.
Links:
http://vaanmuhil.org/
http://alumni.uni-graz.at/de/veranstaltu...
http://www.cleanclothes.at/de/news/suman...
http://www.suedwind-agentur.at/start.asp...
http://derstandard.at/1392687249374/Glue...