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Stop and Go – Korridore der Mobilität

Sendetermin 13.04.2016 14:00 bis 14:30
U K P de
Feature/Magazin

Michael Zinganel im Interview über europäische Transitrouten zwischen Ost und West.

Wien lag jahrzehntelang nahe am Eisernen Vorhang, zwischen dem kapitalistischen Westen und dem realsozialistischen Osten, und war somit ein wichtiger Anlauf- und Kontenpunkt für Mobilitätsströme aller Art. So hermetisch und scheinbar unüberwindbar die Grenze war, so einfallsreich waren die Bemühungen, sie zu überwinden oder Vorschriften zu umgehen. Während heute viele der ehemaligen Transitrouten und -knoten zwischen Ost und West aufgrund geänderter Rahmenbedingungen ihre Bedeutung eingebüßt haben, stehen andere aktuell wieder im Fokus. Wie etwa der jahrelang verwaiste österreichisch-ungarische Grenzübergang bei Nickelsdorf, der im Zuge der Flüchtlingsbewegungen im Jahr 2015 wieder zu einem Hotspot wurde.

Die beiden Künstler, Kuratoren, Kulturwissenschafter und Architekturtheoretiker Michael Hieslmair und Michael Zinganel sind Gründer der Forschungsplattform „Tracing Spaces“ und beschäftigen sich in ihrem aktuellen Forschungsprojekt „Stop and Go – Nodes of Transformation and Transition“ mit Akteuren und Netzwerken transnationaler Mobilität und Migration. Wien ist dabei ein Punkt des Dreiecks, das neben Tallinn und der bulgarisch-türkischen Grenze den geografischen Raum für das Forschungsprojekt bildet.

Für die 63. Ausgabe von dérive – Zeitschrift für Stadtforschung mit dem Fokus "Korridore der Mobilität - Knoten, Akteure, Netzwerke" haben sie einen thematischen Schwerpunkt zusammengestellt. Elke Rauth und Christoph Laimer haben Michael Zinganel in der Forschungszentrale von „Tracing Spaces“ besucht, die passenderweise am Wiener Nordwestbahnhof liegt. Im Interview haben sie mit ihm über die Geschichte der Wiener Busbahnhöfe gesprochen, über die „Trickser“ entlang der Verkehrskorridore zwischen Ost und West als Avantgarde der europäischen Wiedervereinigung, über die Rolle von Handels- und Mobilitätsknotenpunkten für die Bildung urbaner Räume sowie über die Hürden beim Erwerb eines Kleintransporters. Die musikalische Untermalung stammt aus einem Werbe-Trailer der Firma SOMAT, einem bulgarischen Logistikunternehmen.

Weitere Informationen:
Stop and Go - Nodes of Transformation and Transition 

dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 63 (April bis Juni 2016), Schwerpunkt: Korridore der Mobilität – Knoten, Akteure, Netzwerke.
Erhältlich ab 15. April 2016
Online-Bestellung: order@derive.at

Redaktion und Sendungsgestaltung: Christoph Laimer, Elke Rauth
Produktion und Schnitt: Sandra Voser
Signation: Bernhard Gal 
Erstausstrahlung: Dienstag, 5. April 2016, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream

 


 

 

Information zur Sendereihe

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Der Verein dérive ist in Wien beheimatet und von jeglichen Institutionen unabhängig. Die Mitglieder der Redaktion von dérive – Radio für Stadtforschung arbeiten ehrenamtlich.

Die Stadt als Lebensraum nimmt weltweit eine immer bedeutendere Stellung ein. Seit einigen Jahren lebt erstmals die Mehrheit der Menschen in Städten. Der Stadtraum ist ein Ort der Verdichtung und deshalb der Platz, an dem sich gesellschaftspolitische Entwicklungen am deutlichsten und schnellsten zeigen. dérive – Radio für Stadtforschung bringt ausgehend von einem multiperspektivischen und interdisziplinären Ansatz Beiträge, die diesem Umstand Rechnung tragen und analysiert Aspekte dieser Entwicklung. Dabei geht es einerseits darum, einen genauen Blick auf diese oft ebenso spannenden wie problematischen Entwicklungen zu werfen, andererseits aber auch darum zu zeigen, wie lustvoll, bereichernd und anregend es sein kann, sich für den Lebensraum Stadt zu engagieren.

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Website: http://www.derive.at/


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