Eigenklang

Wean schbüün und g’spian. Auf der Suche nach der verlorenen Selbstverständlichkeit in der Wiener Musik

Sendetermin 26.09.2017 08:30 bis 09:30
U K F V de
Musiksendung

Diese Ausgabe von Eigenklang befasst sich mit dem Geigenspiel in der Wiener Musik. Nach ihrer Blüte um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. verschwand diese traditionelle Musikform in Wien fast zur Gänze über die Zeit der zwei Weltkriege. Die Überlieferungskette der Spieltechniken und der Repertoires erhielt einen Bruch, und erst nach 1945 begannen Musiker und Musikerinnen wieder, sich mit wieder dieser Musiktradition zu beschäftigen. Einer dieser Musiker war Roland Neuwirth, der zusammen mit Manfred Kammerhofer und den Extremschrammeln in den 1970ern begann, alte Handschriften und Schellack-Platten zu studieren, um den Wiener Klang wieder zu entdecken. Zusammen mit dem Musiksammler Ernst Weber und dem Ethnomusikologen Rudolf Pietsch initiierte Neuwirth „Wean schbüün – Zur Aufführungspraxis des Geigenspiels in der Wiener Musik“, dessen Herzstück ein Volksmusikpraktikum war, der im Sommersemester 2017 am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie stattfand. Eigenklang berichtet von diesem Projekt, in dem Studierenden der Musikuniversität die traditionelle Wiener Spielweise der Geige vermittelt wurde.

In der Sendung hören wir Interviews mit Roland Neuwirth, dem Geiger Manfred Kammerhofer, Daniela Mayerlechner, der Koordinatorin des Projekts, und Theresa Aigner und Andreas Nessmann, die am Geigen-Workshop teilgenommen haben. Musikalisch umrahmt wird der Beitrag von Aufnahmen vom Schrammelklang-Festival, auf dem die Ergebnisse des Projekts präsentiert wurden, und wo auch Rudolf Pietsch und Ernst Weber zu Wort gekommen sind.

Information zur Sendereihe

Eigenklang
Institut für Volksmusikforschung der Universität Wien


Das Institut für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien beschäftigt sich primär mit Volksmusik im weitesten Sinn des Wortes, also mit einer unglaublichen Vielfalt von regionalen und ethnischen Stilen - authentisch, virtuos, berührend und faszinierend. Musik ist über das Medium Radio transportierbar. Warum also nicht eine Sendung aus unserem Institut? Das Institut forscht, lehrt und publiziert. Die Ergebnisse der Forschung sollen über die Fachkreise hinaus einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden, insbesondere weil sie gesellschaftspolitisch relevant sind. Traditionelle Musik wird in verschiedensten Zusammenhängen als "Lebensmittel" gebraucht, sie ist von großer Bedeutung für Identität, Ethnizität, regionales Bewusstsein. Deshalb eine Radiosendung, in der Forschungsinhalte in leicht nachvollziehbarer Form präsentiert werden. Auch unsere Student_innen sind eingebunden. Sie heißt "Eigenklang", weil es immer um musikalische Ausdrucksformen eines "Eigenen" geht, weil dies die besondere Qualität von traditioneller Musik ist. Es geht dabei um eine große Vielfalt der verschiedenen "Eigenheiten".

Moderation: Stephan Hametner, Gregor A. Grömmer
Inhalte/Gestaltung: Institut für Volksmusikforschung (Dr.in Ursula Hemetek, Bianca Ludewig)

Institut für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Email: volksmusik@mdw.ac.at
Website: http://www.mdw.ac.at/ive


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