Schwieriges Erbe - Braunau und Predappio im Fokus europäischer Erinnerungspolitik
Braunau und Predappio haben ein schwieriges Erbe: In Braunau wurde Adolf Hitler geboren, in Predappio Benito Mussolini. Die beiden Orte sind „Opfer des 20. Jahrhunderts“, wie es Giorgio Frassineti, der Bürgermeister Predappios formuliert. In dieser Sendung heute stehen diese beiden Orte im Fokus: Braunau am Inn und Predappio. Wo liegen ihre Gemeinsamkeiten, wo liegen ihre Unterschiede? Welche Rolle spielen beide Orte in der Erinnerungspolitik und -kultur der jeweiligen Länder?
Die Sendung vergleicht jedoch nicht nur beide Orte, sondern sie geht noch einen Schritt weiter: Ein großer Teil besteht aus einem Beitrag, der aus einem Interview mit dem Bürgermeister von Predappio, Giorgio Frassineti, und dem Vereinsvorsitzenden des Vereins „Österreichischer Auslandsdienst“, Andreas Maislinger, besteht. Beide haben engagierte Projekte gestartet, um den Orten neue Perspektiven zu geben. Diese Projekte stehen im Zentrum dieser Sendung – mit all ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Und letztendlich geben beide Anstöße für eine Ent-Nationalisierung hin zu einer europäischen, transnationalen Erinnerungspolitik.
Artikel auf Webseite des österreichischen Auslandsdienstes
Am Foto: Felix Hafner, Giorgio Frasinetti, Michael Kopp.
Bruck an der Mur 1934
Die Kämpfe im Februar 1934 haben Österreich gespalten und polarisieren bis zum heutigen Tag.
Heftige Gefechte wurden auch in Bruck an der Mur ausgetragen, meiner Geburtsstadt. Zwar leben heute nur noch wenige Zeitzeugen in Bruck, doch viele Menschen haben ihre ganz persönlichen Erinnerungen mit ihren Kindern und Enkelkindern geteilt. Es existiert eine echte Erinnerungskultur. Vom Stadtmuseum, über die lokale Polizeidienststelle bis zu Einzelpersonen – eine Vielzahl unterschiedlicher Erinnerungen und damit verbundene Botschaften geistert durch Bruck. Ich habe mich auf Spurensuche begeben und auch Überraschendes erfahren.
Eine Sendungn von Lukas Stadler.
Zwischen 2009 und 2017 haben Studentinnen und Studenten an der Abteilung für Zeitgeschichte Radiobeiträge gestaltet. Von der Idee zur Recherche bis zur Umsetzung einer Radiosendung. Radio braucht eine einfache Sprache, eine gute Erzählung und die formale Gestaltung mit Klängen. Diese Erfahrung wollten wir den Student*innen bieten.
Eine Kooperation der Abteilung für Zeitgeschichte und Radio Helsinki. Das Seminar geleitet haben der Zeithistoriker Eduard Staudinger und Walther Moser von Radio Helsinki.