Grafik: angryfruitsalad.org © Radio Helsinki
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Über Radikalisierung Reden.

Eine Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation mit der VHS Wien. #salonfähigundnormal

Eine Vortrags- und Diskussionsreihe - Online und im Radio

#salonfähigundnormal

Die Demokratie ist auch in Europa schon länger in einem krisenhaften Zustand. Der Aufstieg autoritärer Parteien, die Normalisierung rechter und rechtsextremer Positionierungen, Populismus und der Umbau rechtsstaatlicher Ordnungen sind Zeichen dafür. Auch eine Zunahme von tödlicher Gewalt an Frauen und rassistischer und homophober Übergriffen ist zu verzeichnen.

Die Gesellschaft scheint insgesamt radikaler zu werden. Ist das so? Oder ist unsere Demokratie auch in einer Krise weil wir zu wenig radikal in unserem Denken und mit unseren Ideen sind? Gibt es ein gleichzeitiges Zuviel und Zuwenig an Radikalität, eine problematische und konstruktive Radikalität? In dieser Veranstaltungsreihe wenden wir uns gemeinsam mit den geladenen Gästen den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen zu und beleuchten die krisenhaften Momente der Demokratie im Zusammenhang von Radikalität.

Gleichzeitig gehen wir aber auch auf die Suche nach progressiven Alternativen zu diesen Entwicklungen und versuchen auszuloten, was den Entwicklungen entgegengesetzt werden kann.

Die Online-Veranstaltungen finden von Jänner bis März 2022 statt und werden - mit einer Ausnahme - auf Radio Helsinki live übertragen.

Live oder zeitversetzt werden die Sendungen auch auf Radio Orange 94.0 (Wien), Radio FRO (Linz), Radiofabrik (Salzburg), Freirad (Innsbruck), Radio Freequenns (Ennstal), Freies Radio Salzkammergut und Radio Agora (Kärnten) gesendet.

Anmeldung für die Online-Veranstaltungen via Zoom mit E-Mail an: solidaritaet@vhs.at, der Link zur Veranstaltung wird Ihnen sofort automatisch zugeschickt.

Eine Veranstaltungsreihe der Wiener Volkshochschulen in Kooperation mit Radio Helsinki.

Facebook-Event zur Reihe.

Einführung in die Reihe

Montag, 10. Jänner 2022, 17-18 Uhr, auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 11. Jänner um 7:30 und 12 Uhr)

Betina Aumair von den Wiener Volkshochschulen im Gespräch mit Lale Rodgarkia-Dara von Radio Helsinki.

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Was heißt hier radikal?

Dienstag, 11. Jänner 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom

Montag, 17. Jänner 2022, 17-18 Uhr, auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 18. Jänner um 7:30 und 12 Uhr)

Zu Beginn der Reihe wenden wir uns dem Begriff der Radikalität zu und fragen uns was Radikalität überhaupt heißt und welche Zugänge es gibt. Aber auch die Frage, wieviel Radikalität eine Demokratie verträgt aber benötigt, werden wir diskutieren. Ebenso gilt es kritisch zu beleuchten, warum bestimmte Formen von Radikalität anerkannter sind als andere und ob hier nicht auch ein Zusammenspiel aus Privilegien und Macht wirksam ist.

Expertinnen: Araba Evelyn Johnston-Arthur und Sarah Held

Moderation: Tyma Kraitt und Betina Aumair (Die Wiener Volkshochschulen)

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Nie perfekt, aber ohne Alternative – oder? Was ist los mit dem Wohlfahrtsstaat?

Montag, 24. Jänner 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom und auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 25. Jänner um 7:30 und 12 Uhr)

In dieser Veranstaltung gehen wir der Frage nach ob und inwiefern Radikalisierungen mit dem Abbau des Wohlfahrtsstaates Hand in Hand gehen. Und ganz grundsätzlich: Wo steht der Wohlfahrtsstaat in einer krisenhaften Demokratie und welche Veränderung des Menschenbildes spielt in der gegenwärtigen kapitalistische Ausformung der Gesellschaft eine Rolle? Und ja, von sozialer Ungleichheit sollten wir in Bezug auf Radikalität auf jeden Fall reden.

Expertinnen: Lukas Oberndorfer und Tamara Ehs

Moderation: Johanna Ledermann (Radio Helsinki) und Betina Aumair (Die Wiener Volkshochschulen)

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Medien als Wegbereiterinnen für Radikalität? Wo bitte sind die Gegenentwürfe?

Montag, 7. Feber 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom und auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 8. Feber um 7:30 und 12 Uhr)

Bei diesem Termin stellen wir unseren Gästinnen Frage rund um das Thema Radikalität und Medien. Inwiefern tragen Medien zur Normalisierung rechtspopulistischer Entwicklungen bei und welche Rolle spielen Social Media? Nirgendwo sonst inszeniert sich Radikalität so attraktiv wie dort. Aber neben den Mainstreammedien gibt es noch alternative Medienangebote, deren Rolle und Bedeutung wir uns ansehen wollen. Und dann gibt es auch noch das Konzept des civic journalism. Klar ist: Ohne zivilgesellschaftliches Engagement ist keine Demokratie zu machen.

Expertinnen: Sahel Zarinfard (Dossier) und Helga Schwarzwald (Verband Freier Rundfunk Österreich)

Moderation: Lisa Mittendrein (Mosaik-Blog)

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Geschichten erzählen gegen Extremismus - Über Narrative, Utopien und ihre Möglichkeiten

Montag, 21. Feber 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom und auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 22. Feber um 7:30 und 12 Uhr)

Populistische und extremistische Erzählungen bedienen sich sehr machtvoller Narrative. Gerade Geschichten, wenn sie gut erzählt werden, machen politische Strömungen attraktiv. Verschwörungserzählungen beziehen daraus auch einen Teil ihrer Wirkung. Welche Möglichkeiten gibt es Gegennarrative zu entwickeln? Können Utopien solche Gegennarrative sein?

Expertinnen: Linda Schlegel und María do Mar Castro Varela

Moderation: Bianca Kämpf (DÖW)

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Misogynie, Femizide und politische Männlichkeit

Montag, 7. März 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom und auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 8. März um 7:30 und 12 Uhr)

Tödliche Gewalt gegen Frauen ist ein gravierendes Problem in Österreich. In dieser Veranstaltung fragen wir, wie sich die steigende Anzahl an Femiziden erklären lässt. Aber auch welche Rolle Polizeiarbeit spielt und welche Bedeutung Kriminalstatistiken in Österreich und Europa spielen. Außerdem wollen wir uns ansehen in welchem Verhältnis Misogynie zu den Entwicklungen in der Szene von Männerrechtlern steht und welche Rolle das Konzept der politischen Männlichkeit darin spielt.

Expertinnen: Susanne Kaiser und Isabel Haider

Moderation: Teresa Mittermayr

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Ausgrenzung und Abgrenzung oder wie ist ein Wir möglich?

Montag, 21. März 2022, 17-18 Uhr, Online auf Zoom und auf Radio Helsinki in der Sendereihe VON UNTEN im Gespräch (Wiederholungen am 22. März um 7:30 und 12 Uhr)

Inhaltlich geht es bei diesem Termin um das Wir. Also darum, wer in welchen Situationen als Wir angesprochen wird oder von sich in einem Wir sprechen kann, wo Aus- und Abgrenzungen stattfinden und wie auch in schwierigen gesellschaftlichen Situationen die Schaffung eines Wir möglich ist bzw. auch was es dazu braucht.

Expertinnen: Judith Kohlenberger und Noomi Anyanwu

Moderation: Lale Rodgarkia-Dara (Radio Helsinki)

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Biografien der Expertinnen:

Araba Evelyn Johnston-Arthur

ist Mitbegünderin von PAMOJA – The Movement of the Young African Diaspora in Austria und der Forscher_innengruppe zu einer schwarzen österreichischen Geschichte und Gegenwart. Derzeit arbeitet sie an ihrem interdisziplinären Dissertationsprojekt zum Widerstand der Afrikanischen Diaspora in Österreich und lehrt an der Howard University in Washington D.C., USA.

Sarah Held

Dr. phil., ist Kunst-/Kulturwissenschaftlerin, sie forscht und lehrt als PostDoc an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und ist Dozentin für Fashion/Gender Studies an der Linzer Kunstuniversität. Zudem lehrt sie an verschiedenen Universitäten über ihren Forschungsschwerpunkt hinaus zu queer-feministischer Pornografie/PostPorn. Sie promovierte mit einem Vollzeitstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zu textiler Interventionskunst als Handlungsmachtstrategie bei sexualisierter Gewalt und zur Sichtbarmachung von Femiziden im Spannungsfeld von politischem Aktivismus und feministisch-affektiven Kunstpraxen, die sich an der Schnittstelle zwischen materieller und visueller Kultur bewegen.

Lukas Oberndorfer

ist Wissenschafter und Publizist in Wien. Er arbeitet zur Vielfachkrise des Kapitalismus und seiner autoritären Bearbeitung, im Bereich der kritischen Europaforschung und zum sozialen und ökologischen Umbau. Er schreibt u.a. für das Tagebuch, den Mosaik-Blog und Arbeit & Wirtschaft.

Tamara Ehs

ist promovierte Politikwissenschafterin und versteht ihre Tätigkeit als demokratische Sorgearbeit: Die Herausforderungen der Demokratie sind soziale Teilhabefragen, an denen sich gesellschaftlicher Zusammenhalt, Widerstandkraft gegen die Autokratie und damit die Möglichkeiten politischer Gestaltung entscheiden.

Sahel Zarinfard

ist Mitbegründerin und Redakteurin der Rechercheplattform Dossier. Die gebürtige Iranerin studierte Politikwissenschaft und Journalismus in Wien und arbeitet zu den Themenschwerpunkten Investigative Recherchen, Datenjournalismus und Multimedia. Inhaltlich beschäftigt sie sich mit Korruption, Steuergeldverschwendung und Missstände in den Bereichen Politik, Wirtschaft und öffentliche Verwaltung. Sie unterrichtet Journalismus an der Universität Wien und der Fachhochschule Wien der WKW. Sie leitet auch die Dossier Academy – das Weiterbildungsangebot der Rechercheplattform Dossier.

Helga Schwarzwald

studierte Rechtswissenschaften in Salzburg. Seit 2003 gestaltet Helga Schwarzwald die Entwicklung von Community Medien in Österreich und Europa mit. Von 2004 bis 2011 war sie Geschäftsführerin von Radio Orange 94.0. Gemeinsam mit internationalen Partner_innen realisiert sie in dieser Zeit eine Vielzahl von Medien-, Kunst- und Bildungsprojekten.

María do Mar Castro Varela

Die Diplom-Psychologin, Diplom-Pädagogin und promovierte Politikwissenschaftlerin ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zurzeit ist sie die Sir Peter Ustinov Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Gender und Queer Studies, Postkoloniale Theorie, Kritische Migrationsforschung, Kritische Bildungswissenschaften, Trauma Studien und Verschwörungsnarrative. In 2015/16 war sie Senior Fellow am Institut für die Wissenschaft des Menschen (IWM) in Wien. Sie ist Mitglied der Forschungsgruppe „Radiating Globality“ unter Leitung von Gayatri C. Spivak (Columbia University), Gründerin und Mitglied des bildungsLab*, Vorsitzende des Berliner Instituts für kontrapunktische Gesellschaftsanalysen und Principal Investigator der Forschungsprojekte CILIA-LGBTIQ+ (NORFACE) und DigitalerHass (IFAF).

Linda Schlegel

ist Doktorandin an der Goethe Universität (Frankfurt am Main) und assoziierte Forscherin an der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) sowie bei modus | Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung in Berlin. Ihr Promotionsprojekt befasst sich mit der Möglichkeit, (fiktive) Geschichten und qualitativ hochwertiges Storytelling in digitalen Narrativkampagnen gegen Extremismus einzusetzen. Linda Schlegel ist außerdem Gründungsmitglied des Extremism and Gaming Research Networks (EGRN) und hat sowohl zu Gamification und zur Nutzung von digitalen Gaming-Plattformen durch extremistische Akteure gearbeitet als auch zur Frage wie diese Elemente in der Präventionsarbeit genutzt werden können.

Isabel Haider

forscht und lehrt an der Abteilung für Kriminologie der Universität Wien. Sie ist DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen vorurteilsmotivierte Kriminalität, geschlechtsbezogene Gewalt gegen Frauen und Polizeiarbeit.

Susanne Kaiser

"Als freie Autorin schreibe ich Bücher, Essays, Reportagen und Analysen über die Gesellschaft - jetzt gerade über bedrohte Männlichkeit und den autoritären Backlash, u.a. für die ZEIT, den Spiegel oder Deutschlandfunk Kultur. Als letztes ist mein Buch POLITISCHE MÄNNLICHKEIT. WIE INCELS, FUNDAMENTALISTEN UND AUTORITÄRE FÜR DAS PATRIARCHAT MOBILMACHEN im Suhrkamp Verlag erschienen. Als nächstes wird im Frühjahr 2023 DAS FEMINISTISCHE PARADOX. WIE GLEICHHEIT GEWALT GEGEN FRAUEN HERVORBRINGT bei Tropen von Klett-Cotta herauskommen.

Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mich mit den Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen, in muslimischen und in westlichen Gesellschaften, in jüngerer Zeit vor allem mit neuaufkommenden Phänomenen wie organisiertem Frauenhass und Sexismus. Ich habe in der Sphäre der Incels, bei religiösen Hardlinern und in der rechtsextremen Szene recherchiert und mir angeschaut, wie sich diese Gleichgesinnten in der Mannosphäre austauschen und vernetzen. Zu meinen Themen halte ich regelmäßig Vorträge. Als Journalistin war ich vor allem an den Rändern der Gesellschaft unterwegs, in abgehängten Gegenden und in extremistischen Bewegungen wie Dschihadisten oder Rechtsterroristen. Dazu habe ich im Bundestag Abgeordnete beraten. Meine Doktorarbeit habe ich über das postkoloniale Nordafrika geschrieben."

Judith Kohlenberger

ist Kulturwissenschaftlerin am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie zu Fluchtmigration, Integration und Zugehörigkeit forscht und lehrt. Ihre Arbeit wurde in internationalen Journals veröffentlicht und mit dem Kurt-Rothschild-Preis 2019 sowie dem Förderpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Sie fungiert als Sprecherin des Wiener Integrationsrats und ist im Vorstand des Wissenschaftsnetzwerks Diskurs tätig. Im Februar 2021 erschien ihr neues Buch „Wir“ (Kremayr & Scheriau) über Solidaritätsfragen in der pluralistischen Gesellschaft.

Noomi Anyanwu

ist​ Studentin​ der​ Romanistik​ und​ Afrikawissenschaften, Aktivistin und Sprecherin des Black Voices Anti-Rassismus Volksbegehren. Seit ihrem 15.​ Lebensjahr​ ist​ sie​ bereits​ politisch​ aktiv​ in​ Form​ von​ Schulworkshops,​ österreichweiten​ Kampagnen​ in​ Jugendorganisationen,​ ihrer​ Schulzeitung​ oder​ aktuell​ mittels Online-Aktivismus​ als​ @thisisnoomi.​ Außerdem​ tritt sie​ als​ Trainerin​ und​ Beraterin​ zum​ Thema​ Anti-Rassismus​ für Organisationen​ und in​ der​ Erwachsenenbildung​ auf.​ Allgemein​ sind​ die Themen​ Feminismus​ und​ Anti-Rassismus ihre Schwerpunkte.

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