Die Zapatistas in Graz

Seit dem 14. September ist eine Delegation der zapatistischen Bewegung in Europa. Sie sind zu einer »Reise für das Leben« aufgebrochen, um den globalen Bedrohungen unserer Gegenwart mit einer weltweiten Vernetzung zur Rettung des Planeten und der Menschheit zu begegnen.

© Francisco Lion

[..] unsere Profession ist die Hoffnung. Wir haben eines Tages beschlossen, Soldaten zu sein, damit eines Tages keine Soldaten mehr nötig sind. Das heißt, wir haben einen selbstmörderischen Beruf gewählt, dessen Ziel es ist, zu verschwinden.
(aus: Subcomandante Marcos: Brief an ein Kind, 26.2.1994, zitiert nach: Topitas (Hg.): ¡Ya basta! Der Aufstand der Zapatistas, 1994, 111)

Wir haben jegliche Gewissheit verloren, aber die Offenheit der Ungewissheit ist für die Revolution von zentraler Bedeutung. "Fragend gehen wir voran", sagen die Zapatisten. Wir fragen nicht nur, weil wir den Weg nicht kennen (wir kennen ihn nicht), sondern auch, weil das Fragen nach dem Weg Teil des revolutionären Prozesses selbst ist.
(aus: John Holloway: Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen, 2004, 248)

Die Zapatistas auf Radio Helsinki


Die Sendung Zapatistas: Caminando preguntamos – Fragend schreiten wir voran berichtet seit 2014 auf Radio Helsinki über die Kämpfe der Zapatistas und über weitere Stimmen der antisystemischen Bewgungen Lateinamerikas. Die Podcasts der Sendung online hören.

Das Schwerpunktprogramm am 6. Oktober:

09:00-11:00 Uhr
# Die Zapatistas im Lobau bleibt-Protestcamp in Wien: Am 3. Oktober besuchten neuerlich Zapatist*innen und Compañer*as vom indigenen Nationalkongress im Rahmen ihrer durch Europa führenden Reise für das Leben das Lobau-bleibt-Protestcamp in Hirschstetten. Diesmal erzählten sie ausführlich von ihren Erfahrungen und Perspektiven. Daran anschließend diskutierten sie mit Vertreter:innen der Menschen und Organisationen im Protestcamp.

12:00-14:00 Uhr
# 500 Jahre Kolonialisierung Mexikos: Drei Gäste berichten aus ihren Perspektiven in einem Interview-Format unter anderem über Kolonialisierung allgemein sowie in Mexio im Speziellen, zur aktuellen Situation vor Ort, zu Organisierung und Kämpfen der indigenen Gemeinden in Mexiko gegen die koloniale Gewalt, zu den Zapatistas als antirassistische und antikoloniale Bewegung sowie deren aktuelle Weltreise. Dazu eine großartige Auswahl an Musik!

17:00-17:30 Uhr
# VON UNTEN Spezial: ¡YA BASTA! Zapatistas in Graz

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Weitere Informationen

Die Zapatistas waren auf Einladung des Südwinds vom 4. bis 6. Oktober in Graz. Hier das Programm der Open Space-Konferenz.

Im Rahmen der Konferenz gab Radio Helsinki am 6. Oktober im Explosiv einen Input zum Thema "Freie Radios als Medien des politischen Widerstandes und der Gegenöffentlichkeit" an.


© Francisco Lion
Die Zapatistas aus Chiapas, dem südöstlichsten Bundesstaat Mexikos, haben sich nach Emiliano Zapata benannt, dem legendären General der mexikanischen Revolution. Ein halbes Jahr nach ihrem Aufstand 1994 haben sie einen bis heute andauernden Waffenstillstand ausgerufen, und widmen sich seither dem Aufbau einer zivilen und autonomen Selbstverwaltung. Nun sind sie zu einer »Reise fürs Leben« aufgebrochen, um den globalen Bedrohungen unserer Gegenwart mit einer weltweiten Vernetzung zur Rettung des Planeten und der Menschheit zu begegnen.
Chiapas 1998, © Pedro Valtierra
Die »Reise fürs Leben« ist eine radikal neue Initiative für eine bessere Welt, die damit beginnt, einander zuzuhören. In den Worten einer zapatistischen Erklärung: »Wir brechen auf, die Welt zu bereisen, nicht auf der Suche nach Verschiedenartigkeit noch nach Überlegenheit, nach Konfrontation, und noch viel weniger nach Vergebung und Mitleid. Wir ziehen los, um zu finden, was uns gleich macht. Nicht nur die Menschlichkeit, sondern auch und vor allem den gemeinsamenTraum, den wir als Menschheit teilen: die Suche nach Freiheit.«
Zapatistischer Besuch im Radio Helsinki Funkhaus © Radio Helsinki

Österreich wird damit zum Ausgangspunkt einer zapatistischen Weltreise, die einen historischen Wendepunkt im globalen Widerstand gegen spätkapitalistische Ausbeutung, neokoloniale Unterdrückung und die globale Umweltkatastrophe darstellt. Die Einladung nach Europa wurde ermöglicht durch die gemeinsame Anstrengung der zapatistischen Delegierten, unzähliger Aktivist*innen aus den unterschiedlichsten Organisationen und engagierten Menschen aus Kunst, Kultur und Politik.

(Text von zapalotta.org)

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