Anarchistisches Radio

Keine sicheren Räume – Fight Law and Order? (Teil 2)

Sendetermin 15.09.2021 22:00 bis 23:00
U P S de en
Feature/Magazin

 

Zweiter Teil der Veranstaltung “Keine sicheren Räume?! Fight Law and Order? Und wie wehren wir uns gegen sexistische Gewalt?”, die am 18. Feber 2021 in Berlin stattgefunden hat und unter anderem von der feministischen Bibliothek MONAliesA aus Leipzig organisiert wurde.

Teil 1 findet ihr hier: a-radio.net/2021/5934

Hier die Veranstaltungsbeschreibung:

“Wenn sexuelle Übergriffe oder sexualisierte Gewalt geschehen, stellt sich häufig die Frage: zur Polizei gehen oder nicht? In linken Kontexten jedoch ist das Verhältnis zu den Verfolgungsbehörden aus naheliegenden Gründen traditionell angespannt. Ist es aber bloß ein linker Reflex, auf gar keinen Fall zur Polizei gehen zu wollen, der Täter*innen schützt, weil sie links sind? Kann es nicht auch Vorteile bieten, zur Polizei zu gehen? Ist es vielleicht sogar wichtig, damit die Fälle in den Statistiken auftauchen und sich die Politik zu einem Handeln gezwungen sieht? Oder führt es eigentlich nur dazu, gelangweilten, voreingenommenen und frauenfeindlichen Polizist*innen gegenüber zu sitzen und sich eine Retraumatisierung abzuholen? Mal abgesehen davon, dass es in den Sternen steht, ob es zu einem Prozess kommt oder der*/die* Täter*in eine Strafe erhält: wir alle kennen die ernüchternden Zahlen zu den Chancen, die Betroffene in einem rechtsstaatlichen Prozess haben. Außerdem stellt sich für Linke immer die Frage: ist Strafe überhaupt das, was ich will? Sollte es nicht vielmehr um einen Prozess gehen, aus dem der*/die* Täter*in geläutert hervorgeht, damit andere in Zukunft sicher vor ihm*/ihr* sind? Wenn ja: ist das überhaupt eine realistische Perspektive? Die Rechte und Wünsche der Betroffenen* spielen, das dürfte klar sein, im juristischen Prozess keine Rolle. Hat man ein mal die Anzeige aufgegeben, entzieht sich das Folgende vollkommen der Kontrolle. Schlagworte wie “Community Accountability” und “Transformative Justice” wabern durch die Szenediskurse und doch scheint völlig unklar, was damit konkret gemeint ist: irgendwie Täter*innenarbeit, irgendwie die Szene verändern? Was sagen diese Konzepte zu ihrem Verhältnis zur staatlichen Rechtssprechung und haben sie glaubwürdige Alternativen zu bieten? Klar ist: so, wie es ist, kann es nicht bleiben. Doch wie dann? Darauf haben unsere Gäste unterschiedliche Antworten, die wir kritisch, aber auch solidarisch, miteinander diskutieren wollen.”
Mit Christina Clemm, Rehzi Malzahn, Julia Rieger und Dounia.  Moderation: Jeja Klein.

Information zur Sendereihe

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Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.

AnarchistInnen wollen eine herrschaftsfreie, gewaltlose Gesellschaft, in der Menschen miteinander leben können, ohne zu befehlen oder Befehlen folgen zu müssen.

Das Anarchistische Radio gibt es seit August 1998 (damals unter dem Namen Autonom – Anarchistisches Radio) durchgehend auf dem selben Sendeplatz, jeden Sonntag Abend zwischen 20.00 und 21.00 Uhr auf Radio Orange in Wien.

Zur Zeit teilen sich die Sonntag Abende mehrere Gruppen und Einzelpersonen auf. Es gibt so viele Projekte, Menschen mit Ideen, interessante Texte und Ereignisse bzw. Zu- und Umstände, über die es sich zu berichten lohnt.

Die Themenpalette ist recht breit, denn der Weg zur Anarchie umfasst notwendigerweise alle Aspekte des Lebens und Zusammenlebens. Es ist weniger das Thema, sondern vielmehr der Blickwinkel, aus dem es betrachtet und besprochen wird, der diese Stunde zum Anarchistischen Radio macht.

Eine Sendungsübernahme von Radio Orange, Wien.

Website: http://www.a-radio.net/


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