VON UNTEN

Winterpause: „Sie nennen es Liebe. Wir nennen es unbezahlte Arbeit“

Sendetermin 12.01.2022 17:00 bis 17:30
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Nachrichten/Info


Die VON UNTEN-Redaktion macht eine längere Winterpause. Bis Anfang Februar hört ihr Beiträge aus der Sendereihe „Who cares? Arbeit feministisch betrachten“, der gemeinsame Themenschwerpunkt der Freien Radios in Österreich vom Herbst 2021.

Heute: „Sie nennen es Liebe. Wir nennen es unbezahlte Arbeit“ (Beitrag von Radio Helsinki)

 

"Sie nennen es Liebe. Wir nennen es unbezahlte Arbeit" Kontinuitäten der unvollendeten feministischen Revolution!

Feministische Ökonomie Kritik ist nichts neues, Anfänge finden sich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Durch die Frauenbewegung der 1970er Jahre wurde die Bedeutung der Sorgearbeit (Reproduktionsarbeit) für den Kapitalismus stärker diskutiert. So hat die internationale Kampagne "Lohn für Hausarbeit", die von italienischen Feministinnen wie Mariarosa Dalla Costa und Silvia Federici begründet wurde, nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil, die Verhältnisse haben sich verschärft, Arbeitsbedingungen sind prekärer und Frauen leisten neben ihrer Lohnarbeit (oft in Pflegeberufen), nach wie vor die meiste Pflege- und Hausarbeit. Radio Helsinki wirft einen Blick auf die Verbindungslinien historischer feministischer Kämpfe und der aktuellen Carekrise.

Interviewpartnerinnen:
Susanne Schultz, Politologin und Soziologin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. feministische Theoriebildung und Geschlechtertheorien, Rassismus- und Migrationsforschung, Intersektionalitätsforschung und Reproduktionsmedizin und Reproduktionsverhältnisse. Susanne Schultz ist Teil des Herausgeber*innen-Kollektivs Kitchen Politics.

Judith Derndorfer, Referentin in der AK Wien in der Abteilung für Wirtschaftswissenschaften und Statistik. Sie beschäftigt sich mit Fragen zur Einkommensverteilung, Genderfragen und neue Beschäftigungsformen.

Interviews: Sarah Kieweg und Marlies Pratter
Sendungsgestaltung: Marlies Pratter
Zitierte Quellen: Band 1 von Kitchen Politics. Aufstand aus der Küche. Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution, Edition Assemblage
Musik: 1. deutsche Frauenlangspielplatte von 1973 mit dem Titel "Frauenglück"


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Who Cares? Arbeit feministisch betrachtet. Ein gemeinsamer Themenschwerpunkt der Freien Radios in Österreich

Es läuft etwas schief im System – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Zwischen Erwerbsarbeit, Homeschooling und Pflege, sind es vor allem die Frauen, die „systemerhaltende“ Aufgaben übernehmen. Und trotzdem sind sie aufgrund schlechterer oder gänzlich fehlender Bezahlung stärker durch Armut gefährdet als Männer. Wir fragen: Who cares? Wer sorgt für wen in unserer Gesellschaft? Und wen kümmert das eigentlich (nicht)?

Mit dem gemeinsamen Themenschwerpunkt „Who cares? Arbeit feministisch betrachtet“ lenken die österreichischen Freien Radios ihren Fokus auf Probleme, die in der öffentlichen Debatte marginalisiert oder oberflächlich behandelt werden. Und machen den Faktencheck: Was heißt Arbeit überhaupt? Wie sieht der Alltag von 24-Stunden-Pflegerinnen, pflegenden Angehörigen und Frauen in der Reinigungsbranche ganz konkret aus? Welche Wege gibt es aus der Care-Krise? Wieso braucht es internationale Kampagnen wie „Lohn für Hausarbeit“ auch heute noch? Wie lässt sich Altersarmut bei Frauen verhindern? Und wie hängt die Aufwertung von Sorgearbeit mit einem besseren Leben für alle zusammen?

Alle Sendungen gibt es zum Nachhören im Onlinearchiv.

 

Information zur Sendereihe

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Das Nachrichtenmagazin auf Radio Helsinki


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Mit VON UNTEN verschaffen wir vor allem widerständigen und unterrepräsentierten Stimmen Gehör und bieten eine Alternative zu etablierten Nachrichtensendungen. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt bei VON UNTEN auf politischen Themen, kulturelle Themen haben ebenfalls Platz.

Alle Sendungen sind nach der Ausstrahlung online verfügbar. Hier geht's zu den Podcasts.

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VON UNTEN-Redaktion
Email: vonunten@helsinki.at
Website: https://helsinki.at/news/von-unten/


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