Arbeiterdichtung

Adelheid Popp, Jugend einer Arbeiterin, 1909/2019

Sendetermin 26.01.2022 19:00 bis 20:00
K P S de
Literatur

 
Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/540627

Adelheid Popp, geb. Dworak (1869-1939) war Mitbegründerin und verantwortliche Redakteurin der „Arbeiterinnen-Zeitung“ (gegr. 1892). Darin unterzog sie die herrschenden Moralvorstellungen, insbesondere die Ehe, einer harschen Kritik, was ihr auch eine Gefängnisstrafe einbrachte. 1893 organisierte Popp einen Frauenstreik mit, in dem Textilarbeiterinnen die Verringerung des 12-Stunden-Tages auf 10 Stunden forderten, und gründete 1902 den „Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen” in Wien, der zwei Jahre darauf rund 600 Frauen im Verein organisierte. Die schönste Zeit ihrer Jugend sei ein Krankenhausaufenthalt gewesen, nachdem sie mit 13 Jahren zusammengebrochen war (in: „Jugend einer Arbeiterin“, 1909, in 10 Sprachen übersetzt). Die 15. Tochter einer Weberfamilie musste bereits mit 10 Jahren in der Fabrik arbeiten. Mit 17 lernte sie die Sozialdemokraten kennen. Sie heiratete den Funktionär Julius Popp und begann zu schreiben; die Rechtschreibung brachte sie sich selbst bei. Von 1919 bis 1934 war sie Abgeordnete in der konstituierenden Nationalversammlung, im Nationalrat der Ersten Republik Österreich und Vorsitzende des „Internationalen Frauenkomitees“.
 
Text zum Download: https://frauenmachengeschichte.at/wp-content/uploads/Popp_Jugendgeschichte_1909.pdf
 
Musik von Hanns Eisler (Klavierstücke für Kinder, 1932/1975)
 
Gestaltung: Bettina Landl
 
Damit es nicht verlorengeht …
 
#POETISIERTEUCH

Foto © Otmar Schmid („Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen“, Verlagsgenossenschaft Zürich, 1976)

Information zur Sendereihe

Arbeiterdichtung
Damit es nicht verlorengeht …
 
Wir nehmen auf, dokumentieren, sammeln, skizzieren, damit etwas bleibt. Es heißt: Aus der Geschichte lernen? Ob sich auch später jemand an „diese“ vergangene Geschichte erinnert oder wird eine andere, zukünftige Geschichte einen wichtigeren Platz einnehmen? 
 
Die Geschichten, sie sind fragil. 
 
Wenn wir Dinge festhalten wollen, geht das nur im Modus der Erinnerung. Arbeiterdichtung ist der Versuch einer Standortbestimmung. Ausgewählte Texte richten den Blick bzw. die Ohren auf dieses (historische) Phänomen, um damit gleichzeitig die Frage zu stellen: Ist Arbeiterdichtung auch heute noch relevant? – und: Was bedeutet sie für die Gegenwart?
 
Jede der sechs Sendungen ist einem der folgenden Arbeiterdichter*innen gewidmet: Adelheid Popp, Alfons Petzold, Andreas Scheu, Paul Zech, Josef Luitpold und Josef Schiller
 
Vielen Dank an: Teresa Klug und Gérard Houllard (Bibliothek & Infothek der Arbeiterkammer Steiermark), Andrea Schmidt und Jo Frank (Verlagshaus Berlin), Otmar Schmid, Werner Anzenberger (Bereichsleiter Soziales in der Arbeiterkammer Steiermark), Ute Sonnleitner (Leiterin der Bildungsabteilung des ÖGB Steiermark), Stadtrat Robert Krotzer und Bürgermeisterin Elke Kahr. 
 
Das Projekt wird finanziell unterstützt vom Land Steiermark und der Arbeiterkammer Steiermark.
 
Gestaltung: Bettina Landl
 
Damit es nicht verlorengeht …
 
#POETISIERTEUCH

Foto © Otmar Schmid („Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen“, Verlagsgenossenschaft Zürich, 1976)

Bettina Landl


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