Über Klima sprechen
Über Klima sprechen 27 - Vernunft statt Ostumfahrung
Sendetermin 24.11.2023 16:30 bis 16:55
homepage: Vernunft statt Ostumfahrung (vernunft-statt-ostumfahrung.at)
Hier geht es zur Online Petition!
Sendungsübernahme: trotz allem, STATION Orange 94.0, 7.Aug 2020, https://cba.fro.at/462006
Herr Buzzi im Interview mit Jutta Matysek zum drohenden Landesstrassen Projekt und was die besseren Alternativen wären.
Warum ist das wichtig?
Es wäre verantwortungslos, den Verkehr durch die Ost„Umfahrung” nicht nur neu zu verteilen, sondern zusätzlichen anzuziehen. Stattdessen müssen wir diesen rasch und deutlich reduzieren und die 40 Millionen Euro in innovative Verkehrssysteme und die Entwicklung von Mobilitätskonzepten investieren.
Die Klimakrise zeigt katastrophale Auswirkungen - schon jetzt! Gerade im Verkehrsbereich kam es in Österreich in den letzten 5 Jahren beim CO2-Ausstoß zu weiteren Steigerungen. Allein der Bau der Ost„Umfahrung” wäre durch die Zementproduktion, die Hunderten LKW-Fahrten und die Bauarbeiten eine enorme Klimabelastung. Danach würden täglich 14.200 Fahrzeuge rund 5.000 Tonnen Co2 ausstoßen.
Etliche Feuchtwiesen sowie die "Fischa-Auen" (Natura 2000-Schutzgebiet) würden zerstört, ein wertvolles Ökosystem ginge unwiederbringlich verloren und es würde ein ganz wichtiges Naherholungsgebiet zerschnitten. Schon jetzt ist Wiener Neustadt unrühmlicher Spitzenreiter bei der Versiegelung von Böden.
Die gewaltige Schneise der Ost„Umfahrung” inkl. der anschließenden
Gewerbegebiete würde die "Lichtenwörther Äcker", die fruchtbarsten Böden Österreichs, für immer vernichten. Neben dem Schaden für regionale Landwirtschaft und Nahversorgung würden wir weitere Autonomie in der Lebensmittelproduktion verlieren. Zudem würde mit dem vorgesehenen Ausbau der Gewerbezonen der Geschäftsleerstand in der Innenstadt verschlimmert.
Autos und LKWs bringen eine enorme Gesundheitsbelastung mit sich - was Schadstoffe (Stickoxide, Feinstaub, Reifenabrieb,..) und Lärm angeht. Das gefährdet nicht nur unsere Kinder, sondern führt auch zu vorzeitigen Todesfällen.
Mit der Ost„Umfahrung” würden wir der nächsten Generation grundlegende Entscheidungen vorweg nehmen.
Von der UVP-Behörde des Landes NÖ und vom Bundesverwaltungsgericht wurde im Dezember 2020 die OST“UMFAHRUNG“ – wie 95% solcher Vorhaben – bewilligt. Aber nur weil etwas gerade noch gesetzlich erlaubt ist, ist es noch lange nicht vernünftig. Deshalb kämpfen wir weiter beim Verwaltungsgerichtshof (bis zum Europäischen Gerichtshof) und mit Informationsarbeit!
Wir wollen, dass die geplanten Baukosten von 40 Mio. Euro (für weniger als 5km Straße) in ein nachhaltiges Verkehrskonzept fließen - als Signal für ganz Österreich. Wir wollen nicht, dass wertvollstes Ackerland versiegelt wird und ein Naherholungsgebiet mit mehreren Radrouten zerstört und ein Natura2000-Auwald zerschnitten werden.
Hier finden Sie unsern Faktencheck Ost“Umfahrung“ Wiener Neustadt zu 9 Themen
6774 Personen haben schon für Vernunft statt Ost"Umfahrung" unterschrieben. Bereits 200 Personen haben als „Stimme der Vernunft“ ein persönliches Statement formuliert. Denken Sie an das Atomkraftwerk Zwentendorf oder zuletzt an den Akademiepark. In beiden Fällen haben besorgte Bürgerinnen und Bürger ein nicht mehr zeitgemäßes Projekt in letzter Sekunde gestoppt. Vertrauen wir auf die Fakten, blicken wir in die Zukunft und setzen wir auf
Vernunft statt Beton
Die Ost“Umfahrung“ ist ein Projekt aus den 70er Jahren des letzten Jahrtausends. Die Zeiten und die Rahmenbedingungen haben sich seither aber massiv verändert. Damals war die Corona-Krise kein Thema. Von den immer stärker spürbaren Folgen der Klimakrise und den notwendigen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen war ebenso keine Rede.
Klimaschutz statt heißer Luft!
Die rasante Erderhitzung ist die größte globale Bedrohung unserer Zeit, auch in Wiener Neustadt steigen die durchschnittlichen Temperaturen und klettert die Zahl der Hitzetage nach oben. Die prognostizierten 14.200 Fahrzeuge pro Tag tragen jährlich 5000 Tonnen CO2 zur Erderhitzung bei!
Fruchtbare Äcker statt versiegelte Böden!
Regionale Landwirtschaft und Selbstversorgung werden immer wichtiger. Auf der geplanten Trasse sollen 20 Hektar (alleine durch die Straße, noch ohne Gewerbegebiete) versiegelt werden. Hier geht es um „Schöpfungsverantwortung“ für Böden, die zu den fruchtbarsten in Österreich zählen! Wussten Sie, dass Wiener Neustadt schon jetzt mit 583 m²/Person Schlusslicht im Bodenverbrauch in Österreich ist?
Grüne Naherholung statt glühendem Asphalt!
Sowohl die wunderschönen Wege über die Felder als auch die kühlende Au im Landschaftsschutzgebiet sind für viele Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Naherholungsgebiet. Mit der Au, den Waldrändern und den Bauminseln ist es zudem ein wertvoller Rückzugsraum für viele Tiere. Die Ost„Umfahrung“ würde mit einer 100 m breiten und 11,5 m hohen Schneise das Natura 2000-Schutzgebiet an der Warmen Fischa durchstechen und unser Naherholungsgebiet für immer zerstören.
Echte Verkehrsentlastung statt leerer Versprechen!
Die Ost“Umfahrung“ entlastet nicht, sondern produziert noch mehr Verkehr, das zeigt die lange geheim gehaltene Verkehrsstudie des Landes NÖ aus dem Jahr 2015 genauso wie das Gutachten Verkehrstechnik aus dem Jahr 2019. Sowohl in der Grazer Straße als auch in der Nestroystraße würde der Verkehr bis 2030 weiter ansteigen – auch MIT Ost“Umfahrung“! Im gesamten Untersuchungsgebiet führt die neue Trasse zu zusätzlichen 3.500 Kfz-Fahrten/Tag.
Notwendig und sinnvoll wären verkehrsberuhigende Maßnahmen an den Hotspots und ein innovatives Mobilitätskonzept für Stadt und Umland. Hier wären die 40 Millionen vernünftig investiert!
Lebendige Innenstadt statt Flächenfraß am Stadtrand!
Die Ost“Umfahrung“ würde neue Gewerbeflächen bei allen Abfahrten entstehen lassen. Damit wird auch die Kaufkraft aus der Neustädter Innenstadt und den Ortskernen der Umlandgemeinden weiter abgesaugt werden. Schon jetzt ist Wiener Neustadt mit einer Leerstandsquote von 26,5 % auch beim Leerstand in der Innenstadt Schlusslicht in Österreich.
Lebenswertes Wohnen statt Lärm & Abgase!
Alle aktuell überbelasteten Stadteinfahrten müssen rasch entschärft werden. Aber nicht mit falschen Versprechen und auf Kosten der Gesundheit! Der Lärm an der Ost“Umfahrung“ wird enorm sein, pro Jahr werden Tonnen von Stickoxiden (das Reizgas verursacht Atemwegserkrankungen) und Feinstaub-Partikeln (2019 verantwortlich für 3.800 frühzeitige Todesfälle in Österreich) die nähere Umgebung belasten.
Information zur Sendereihe
Über Klima sprechen ist eine Podcastübernahme mit freundlicher Genehmigung von Klimafakten.de
In dieser Podcastserie wird versucht zu erkären, wie man übers Klima ins Gespräch kommen kann, sodass Menschen zum Handeln motiviert werden. Dazu wurde ein Kompendium mit mehr als 20 Kapiteln veröffentlicht - randvoll mit Grundlagenwissen und Tipps für die Praxis.
Das Handbuch zur Podcastserie: https://klimakommunikation.klimafakten.de/
Vor der Podcastfolge berichtet die Plattform 1,5 Graz über aktuelle Entwicklungen aus der Stadt Graz.