16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Stimmen gegen Stille: Der Staat und die Gewalt gegen Frauen

Sendetermin 27.11.2023 12:00 bis 13:00
F P S de en
Spezialprogramm

 

In Österreich werden durchschnittlich 2-3 Frauen monatlich ermordet. Der Femizid, also die Ermordung einer Frau, weil sie eine Frau ist (oder generell einem benachteiligtem Gender angehört) ist die Spitze der Pyramide misogyner Gewalt. Das Fundament bilden strukturelle Ungleichheit, gesellschaftlich akzeptierte Unterdrückung aller nicht cis-männlichen Personen und normalisierte Formen von Gewalt. Findet diese Gewalt im öffentlichen Raum statt, wird sie zurecht meistens skandalisiert. Sobald sich diese Gewalt aber innerhalb der eigenen vier Wände oder generell in der Familie oder Partnerschaft abspielt, gilt sie in unserer Gesellschaft als sog. Privatsache. Und selbst wenn darüber gesprochen wird, findet oft eine Individualisierung statt: Sie hätte sich doch trennen könne. Sie hätte doch wegziehen können. Sie wird schon ihren Teil dazu beigetragen haben.

Es wird davon ausgegangen, dass Familie und Partnerschaft “Privatsache” sei und falls es doch zu Straftaten kommen sollte, könne sich die FLINTA-Person (FLINTA = Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Non-binary, Transgender und Agenderpersonen) ja an den Staat wenden. Denn dieser ist objektiv und legitimer Träger des Gewaltmonopols. Aber ist das so?

Die Rechtsanwältin und Autorin Asha Hedayati sieht das anders. In ihrem kürzlich erschienenen Buch “Die Stille Gewalt – Wie der Staat die Frauen alleinlässt” setzt sie sich damit auseinander, welche Rolle der Staat bei der pandemischen Gewalt des Patriarchats spielt. Ist er der schützende Garant der Menschenrechte? Oder doch eher Ausdruck einer heteronormativen sexistischen Herrschaft, die sich durch alle Lebensbereiche zieht?

Die Antworten auf darauf und weitere Denkanstöße erfahrt ihr in der heutigen Ausgabe von “Stimmen gegen Stille”. Wir haben mit Asha Hedayati darüber gesprochen, was die Vorbedingungen der alltäglichen Gewalt gegen Frauen in Beziehungen sind, welche Rolle der Staat dabei spielt und welche Folgen die fortwährende Unterdrückung und Gewalt für die Gesellschaft als Ganzes hat.

Information zur Sendereihe

16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Ein Sendeschwerpunkt auf Radio Helsinki


16 Tage lang sendet Radio Helsinki ein Schwerpunktprogramm. Vom 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen*, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, gibt es Themensendungen auf 92.6 MHZ und im Livestream.

Das Schwerpunktprogramm im Überblick: https://helsinki.at/news/16-tage-2023



Foto © Doku Service Steiermark

Programmrat


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