Über Klima sprechen

Über Klima sprechen 34 - Erdgespräche Letzte Generation

Sendetermin 01.03.2024 16:00 bis 16:30
KL S de
Feature/Magazin

Aufzeichnung des Infovortrages der Letzten Generation Graz vom 22.2.24 im Cafe Erde

https://letztegeneration.at/termine

Solidarität mit der Letzten Generation!

Wien (OTS) - Die Repression gegen die Letzte Generation hat ein neues Ausmaß erreicht, gegen das wir uns als Aktivist*innen verschiedener sozialer Bewegungen entschieden aussprechen. Der staatliche Angriff auf jene, die mit Mitteln des zivilen Ungehorsams auf die Klimakatastrophe und damit die Zerstörung von Lebensgrundlagen aufmerksam machen, ist unverschämt. Wir sprechen daher den Aktivist*innen der Letzten Generation unsere Solidarität aus.

Ermittelt wird gegen die Letzte Generation wegen der vermeintlichen Bildung einer kriminellen Vereinigung (Paragraf 278 StGB). Dieser Paragraf 278 StGB ist geschaffen für die Bekämpfung organisierter Kriminalität und wird hier gegen eine zivilgesellschaftliche Bewegung verwendet. Die Vorwürfe der Bildung einer kriminellen Vereinigung oder Organisation werden seitens der staatlichen Behörden gerne als Drohgebärde und zur Ermöglichung möglichst weitgehender Ermittlungen eingesetzt. Übrigens auch dann, wenn sie sich als haltlos herausstellen, siehe beispielsweise im Antifa2020- oder Tierschützer*innenprozess.

Die österreichische Regierung und Teile der Gesellschaft halten am fossilen Status Quo fest. Auf der COP sowie bei der alljährlichen europäischen Gaskonferenz in Wien können sich die einflussreichsten Öl- und Gas-Konzerne und deren Lobbyist*innen treffen, um fossile Energieträger für das restliche Jahrhundert festzuschreiben. Das verunmöglicht das Leben auf dem Planeten schon im HIER und JETZT.

Vor allem Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, müssen die größten Konsequenzen erleiden - hier in Österreich, aber vor allem im Globalen Süden. Diese Klimapolitik zwingt Menschen zur Flucht, ihre Felder bringen keine Erträge mehr, sie sterben an Hitzetoden, sie sind Opfer von Naturkatastrophen. Österreich hat einen erheblichen Anteil an dieser Zerstörung und weigert sich nach wie vor, Verantwortung zu übernehmen.

Alle, die versuchen den menschenfeindlichen und klimazerstörenden Status Quo unseres Wirtschaftssystems in Frage zu stellen; alle, die sich gegen eine weitere Zerstörung dieses Handelns aussprechen; alle, die gegen diese unhaltbare Ungerechtigkeit aufstehen, werden als soziale Bewegungen trotz der staatlichen Unterdrückungsversuche weitermachen!

Wir wissen: Die Repression des Staates richtet sich gegen alle, die ihr politisches Handeln nicht nach Recht und Gesetz richten, sondern danach, ob es richtig oder falsch ist.

Die Repression, Einschüchterung und Delegitimierung legitimen Protests verurteilen wir auf das Schärfste: denn wir sind ALLE Paragraf 278! #wirsindalle278 #kriminellevereinigung

Zinoberrot, Plattform Radikale Linke, RiseUp, System Change not Climate Change Wien, Jugendrat, Erde Brennt, XR AT, System Change not Climate Change Graz, Seebrücke Graz, Schwarze Raupe Graz, Infoladen Graz, Antifa Koroška/Kärnten, Red Blossom, XR Kärnten, Österreichische Hochschüler_innschaft Wien, VSStÖ, Kommunistische Jugend (KJÖ), Kommunistische Gewerkschaftsinitiative (KomIntern), LINK

ÖH Uni Wien - Referat für Öffentlichkeitsarbeit
+43 (0) 676 90 25 332

Bild: Großeinsatz in Wien: Klimaaktivisten vor dem Parlament in Wien 28.2.24

https://www.diepresse.com/18224910/letzte-generation-loeste-grosseinsatz-vor-parlament-aus

Nachdem die Bundesregierung den Klimarat der Bürger:innen weiter ignoriert und keine Partei ein überlebenstaugliches Wahlprogramm vorgelegt hat, protestieren wir vor dem Parlament für ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung. Damit tragen wir den Protest direkt zu den Verantwortlichen: den Nationalratsabgeordneten.
Die Polizei verhinderte heute mit einem Großaufgebot, unseren Versuch friedlich unsere Forderung zu den Verantwortlichen zu tragen. Wovor hat die Regierung Angst? Vor Gesprächen? Vor berechtigten Anliegen besorgter Bürger:innen?
Unter den Protestierenden: Ex-ÖSV-Rennläufer Julian Schütter: “Ich würde gerne alt werden. Aber unsere Regierung führt uns sehenden Auges in den Abgrund. Weil ich dabei nicht tatenlos zusehen kann und weil ich fest an die Demokratie glaube, protestiere ich heute mit der Letzten Generation vor dem Parlament um mein Recht auf Überleben einzufordern.”
 
FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer beschwert sich bei Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP), dass  „Extremisten“ versucht haben, das Parlament zu stürmen und die Demokratie angegriffen hätten. Es handle sich um eine „Sicherheitsfrage“.
 
„Fürchtet euch nicht!“, ruft der Nationalratsabgeordnete Reinhold Lopatka (ÖVP) den Abgeordneten der Blauen entgegen. Für ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker sollte Amesbauer sich in Sachen Demokratiegefährdung lieber in den eigenen Reihen umblicken. Nationalratspräsident Sobotka sagte, es habe nie eine „Gefährdung des Hauses“ bestanden.
 
30 bis 40 Aktivisten der Letzten Generation, die orangefarbene Warnwesten trugen, hatten vormittags zunächst versucht, das Parlament zu betreten. Gewalt sei von ihnen nicht angewendet worden, von einem „Stürmen“ des Gebäudes könne nicht geredet werden, schrieb die Landespolizeidirektion Wien in einer Stellungnahme. Die Polizei hielt die Gruppe aber davon ab, ins Gebäude zu gelangen. Daraufhin setzten sich die Aktivisten vor den Eingang.
 
Man habe dagegen demonstrieren wollen, dass „die Bundesregierung den Klimarat weiter ignoriert und keine Partei ein überlebenstaugliches Wahlprogramm vorgelegt hat“, begründete die Letzte Generation ihre Aktion.
 
 

Information zur Sendereihe

Über Klima sprechen
Das Handbuch zur Klimakommunikation als Sendereihe


Über Klima sprechen ist eine Podcastübernahme mit freundlicher Genehmigung von Klimafakten.de

In dieser Podcastserie wird versucht zu erkären, wie man übers Klima ins Gespräch kommen kann, sodass Menschen zum Handeln motiviert werden. Dazu wurde ein Kompendium mit mehr als 20 Kapiteln veröffentlicht - randvoll mit Grundlagenwissen und Tipps für die Praxis.

Das Handbuch zur Podcastserie: https://klimakommunikation.klimafakten.de/
 
Vor der Podcastfolge berichtet die Plattform 1,5 Graz über aktuelle Entwicklungen aus der Stadt Graz.

Winfried König


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