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Auf der Wurzel einer Erdbeere leben mehr Bakterien als Menschen auf der Erde. Jeder Mensch besteht aus 10mal mehr Bakterien als Körperzellen. Die bakterielle Lebenswelt nennen Biologen das Mikrobiom.

Langsam findet die Forschung auch heraus, was sie dort machen: die Mikroorganismen leben nicht nur auf den Pflanzen, sie erfüllen ganz spezielle Aufgaben. Ohne sie, die Bakterien gäbe es kein Keimen, kein Wachsen und keine Erdbeere. Das gilt nun für alle Pflanzen. Sie sind Ökosysteme im Kleinsten. So komplex, dass erst seit wenigen Jahren die Mikrobiologie herausfindet, wie wichtig und wie nützlich diese Mikrokosmen sind.

Besonders die pflanzlichen Biome sind nützlich! Sogar in Krankenhäusern: Hier überleben nur die schädlichsten Keime - alle anderen sind durch die strenge Hygiene abgetötet worden. Verblüffend ist, dass schon das Lüften der Zimmer die nützlichen Pflanzenkeime wieder in die Räume bringt und die Gesundheit fördern.

Gabriele Berg leitet das Institut für Umweltbiotechnologie an der Technischen Universtät Graz. Die Biotechnologie eröffnet Möglichkeiten für die Entwicklung effizienter, nachhaltiger und umweltfreundlicher Strategien für unsere Umwelt. Dafür ist es notwendig, die grundlegenden Kreisläufe und Prinzipien in Ökosystemen zu verstehen und daraus Fragestellungen und Lösungen für die Umweltbiotechnologie abzuleiten.

Der Vortrag von Gabriele Berg wurde aufgezeichnet im Rahmen der Montagsakademie an der Universität Graz. Hans Alber hat die Sendung gestaltet und moderiert.

Hans Alber ist Sendungsmacher bei Radio Helsinki und Seniorenstudent der Philosophie, sowie Tutor bei Vita Activa, dem Bildungsprogramm für Erwachsene aller Altersstufen an der Universität Graz.

http://montagsakademie.uni-graz.at/de/programm/17112014/