Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche

„Die Anderen und Wir“. Über die Unmöglichkeit der objektiven Beschreibung von „Kultur“. Mit Angelika Felsner (Wiederholung)

Sendetermin 29.02.2016 06:30 bis 07:30
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Talk/Diskurs

Als die geheimen Tagebücher des berühmten Urvaters der Ethnologie, Bronislaw Malinowski, in den späten 1960er Jahren postum veröffentlicht wurden, löste dies einen folgenreichen Skandal aus. Ferab der respektvollen, "objektiven" Beobachtungen der Lebensweise ozeanischer Volker, die er in seinen berühmten Ethrographien veröffentlichte, finden sich in seinen Tagebüchern Abscheu, Rassimen und Sexualphantasien gegenüber den "Wilden". Hier war kein objektiver Beobachter am Werk, sondern ein menschliches Wesen, dessen Sichtweise mit Gefühlen und Vorurteilen beladen ist.

Angelika Felsner widmet sich in ihrer Diplomarbeit Die Anderen & Wir. Die Rezeption der ethnographischen Repräsentationskrise in der Volkskunde mit der darauffolgenden Debatte, die auch das Paradigma der volkskundlich-kulturanthropologischen Forschung nachhaltig verändern sollte. Wie geht eine ethnographische Wissenschaft damit um, wenn sie feststellen muss, dass niemand etwas anderes tun kann "als die Welt so zu beschreiben, wie sie sich in seinem [oder ihrem] Kopf abbildet", wie Utz Jeggle es ausdrückte?

Information zur Sendereihe

Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche
Mit Robin und Ruth

Die Kulturanthropologie erforscht kulturelle Prozesse mit einem Fokus auf die Perspektive der Akteurinnen und Akteure. Unter Kultur versteht sie „The whole way of life“, sie erforscht die Lebensweise von Menschen und ergründet Bedeutungen und Zusammenhänge.

In Das wilde Denken sprechen Ruth Eggel und Robin Klengel mit jungen Wissenschaftstreibenden vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz über ihre aktuelle Forschung. Diskutiert werden Kulturanalysen zwischen Facebook und Ich-AG, Swingerclub und Wartezimmer, Prekarisierung und Selbstverwirklichung.

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