Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche
Die Poesie des Tötens. Mensch-Tier-Beziehungen im Jadgmuseum. Mit Jakob Seidl (Wiederholung)
Sendetermin 28.03.2016 06:30 bis 07:30Im Jagdmuseum werden verschiedene Formen der Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Tieren verhandelt: etwa die zwischen Mensch und Jagdhund, welcher auf Ölgemälden verewigt und niemals ausgestopft zu sehen ist; die zwischen Mensch und Greifvogel, der als Illustration einer speziellen Jagdtechnik als eine Art Jagdwaffe gezeigt wird; und natürlich das zwischen Mensch und Beutetier, welches in großer Vielzahl ausgestopft oder repräsentiert durch ein an der Wand hängendes Körperteil dargestellt wird.
Jakob Seidl hat in seiner Masterarbeit "Die Poesie des Tötens. Zur Repräsentation der Mensch-Tier-Beziehung im Jagdmuseum" das Stainzer Jagdmuseum als Beispiel hergenommen, um eben jene Beziehungen semiotisch zu unter die Lupe zu nehmen. Dabei analysiert er detailliert die im Medium Museum verwendeten Narrative, durch die hier gesellschaftliche Wirklichkeiten konstruiert und dahinterliegende Ideologien verhüllt werden. Daraus ergeben sich interessante Fragen: Wie kommt es etwa, dass das Töten, selbst elementarer Bestandteil der Jagd, im Jagdmuseum seltsam abwesend bleibt?
Information zur Sendereihe
Die Kulturanthropologie erforscht kulturelle Prozesse mit einem Fokus auf die Perspektive der Akteurinnen und Akteure. Unter Kultur versteht sie „The whole way of life“, sie erforscht die Lebensweise von Menschen und ergründet Bedeutungen und Zusammenhänge.
In Das wilde Denken sprechen Ruth Eggel und Robin Klengel mit jungen Wissenschaftstreibenden vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz über ihre aktuelle Forschung. Diskutiert werden Kulturanalysen zwischen Facebook und Ich-AG, Swingerclub und Wartezimmer, Prekarisierung und Selbstverwirklichung.