Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche

Verstrickungen. Kulturanthropologische Perspektiven auf textile Praxis. Mit Lydia Maria Arantes (Wiederholung)

Sendetermin 25.04.2016 06:30 bis 07:30
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Talk/Diskurs

Auf den ersten Blick scheint das Stricken eine absurde Praxis. Denn schließlich benötigt es dazu nicht nur Materialen, deren Einkaufspreise weit höher liegen als bereits fertig genähte Kleidung, sonder auch jene Ressource, die immer knapper zu werden scheint: Zeit. Und davon sehr, sehr viel.

In ihrer Dissertation Verstrickungen. Kulturanthropologische Perspektiven auf textile Praxis fragt Lydia Maria Arantes wie es kommt, dasss diese Praxis dennoch von zahlreichen Personen, meist Frauen, ausgeführt wird und sich sogar einer immer steigenderen Beliebtheit erfreut. Beladen mit Zuschreibungen der 'Weiblichkeit' und eingeordnet in die Kategorie der 'Nicht-Arbeit' hat unser heutiges Verstädnis von Stricken seine Wurzeln im frühen bürgerlichen Zeitalter. Heute gibt es Marktplätze für gestrickte Kleidung im Internet, der Feminismus hat sich die Praxis zum Teil angeeignet und das Stricken ist in den Kanon neoliberaler Selbstoptimierungsstrategien eingeordnet. Wie Arantes zeigt, ist es eine durch und durch widersprüchliche Praxis.

Information zur Sendereihe

Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche
Mit Robin und Ruth

Die Kulturanthropologie erforscht kulturelle Prozesse mit einem Fokus auf die Perspektive der Akteurinnen und Akteure. Unter Kultur versteht sie „The whole way of life“, sie erforscht die Lebensweise von Menschen und ergründet Bedeutungen und Zusammenhänge.

In Das wilde Denken sprechen Ruth Eggel und Robin Klengel mit jungen Wissenschaftstreibenden vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz über ihre aktuelle Forschung. Diskutiert werden Kulturanalysen zwischen Facebook und Ich-AG, Swingerclub und Wartezimmer, Prekarisierung und Selbstverwirklichung.

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