Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche

WH: Helden im "postheroischen" Zeitalter? Ein studentisches Ausstellungsprojekt

Sendetermin 23.04.2017 18:00 bis 19:00
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Talk/Diskurs

Helden sind Krisenfiguren und verkörpern liminale Männlichkeiten. Ihre Repräsentationen stehen für Vorbilder. Sie nehmen in der Regel die konkrete männliche menschliche Gestalt an und erscheinen nur in Ausnahmefällen in weiblicher oder nichtmenschlicher Gestalt. Als Figuren repräsentieren sie Idealvorstellungen, zu denen auch Grausamkeiten gehören. Habitus und gegenständliche Attribute ihrer Ausstattung signalisieren Tatkraft und Kampfbereitschaft: Körperhaltung, Kleidung, Waffen. Dieser Widerspruch zwischen dem Herausragenden und Verehrenswerten (Mut, Opferbereitschaft, Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit) auf der einen Seite und dem unberechenbaren Bösen auf der anderen Seite, einem Vernichtungswillen, liegt dem Heldischen selbst zugrunde und trifft den Kern des Gesellschaftlichen in der Gegenwart.

 

Wir sprechen mit Studierenden des Instituts für  Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie in Graz, die am 23. März 2017  die Ausstellung "Heroes... Repräsentation von Geschlecht, Un-/Ordnung und Macht" eröffnet haben.

Zu Gast sind Lisa Erlenbusch, die über Stefan Fadinger, einen Held der oberösterreichischen Bauernkriege und seine Repräsentation heut berichtet, Valerie Taus, die Statisteten als unsichtbare Helden im Hintergrund beforschte, und Michael Bittner, der Motorradhelden, insbesondere jene Formen von Männlichkeit die mit und durch die Marke Harley Davidson prodizierte werden, unter die Lupe nahm.

 

Die Ausstellung ist im Rahmen des zweisemestrigen Masterprojekts "Heroes. Repräsentationen männlicher Einzelkämpfer" unter der Leitung von Johanna Rolshoven am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie im SS 2016 bzw. WS 2016/17 entstanden.

 

Ausstellungseröffnung: 23. März 2017, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 23.3.-30.9.2017
Ort: Seminar- und Ausstellungsraum 34.04, Attemsgasse 25/EG, 8010 Graz
Besuchszeit:
Mo: 27.03. 16.00-18.00 Uhr
Mi: 05.04. 10.00-12.00 Uhr
Do: 27.04. 17.00-19.00 Uhr
Mo: 08.05. 09.00-11.00 Uhr
Mo: 22.05. 15.00-17.00 Uhr
Fr: 09.06. 15.00-17.00 Uhr
Mo: 19.06. 09.00-11.00 Uhr
Mo: 03.07. 15.00-17.00 Uhr
Mo: 24.07., 15.00-17.00 Uhr
Do: 10.08. 09.00-11.00 Uhr
Mo: 11.09. 16.30-18.30 Uhr
Sowie nach telefonischer Vereinbarung unter: 0664 / 11 55 858.

Keine Anmeldung erforderlich.
Eintritt frei.

Information zur Sendereihe

Das wilde Denken – Kulturanthropologische Gespräche
Mit Robin und Ruth

Die Kulturanthropologie erforscht kulturelle Prozesse mit einem Fokus auf die Perspektive der Akteurinnen und Akteure. Unter Kultur versteht sie „The whole way of life“, sie erforscht die Lebensweise von Menschen und ergründet Bedeutungen und Zusammenhänge.

In Das wilde Denken sprechen Ruth Eggel und Robin Klengel mit jungen Wissenschaftstreibenden vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz über ihre aktuelle Forschung. Diskutiert werden Kulturanalysen zwischen Facebook und Ich-AG, Swingerclub und Wartezimmer, Prekarisierung und Selbstverwirklichung.

Die Sendungen zum Nachhören


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