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WH: Gedenkkultur in Graz: 80 Jahre Novemberpogrome | Graz 1918/19 - von der Monarchie zur Republik

Sendetermin 15.11.2018 12:00 bis 12:30
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Nachrichten/Info

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# Gedenken: 80 Jahre Novemberpogrome
Vor 80 Jahren fanden in der Nacht von 9. auf den 10. November vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden und jüdische Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich statt. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung zur systematischen Verfolgung, die schließlich zum Holocaust führte. In Graz wurden die Synagoge und die Zeremonienhalle am jüdischen Friedhof in Brand gesetzt, rund 300 Juden verhaftet und anschließend nach Dachau verbracht.
Der Verein für Gedenkkultur erinnert gemeinsam mit dem Centrum für Jüdische Studien, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit sowie erinnern.at bei einem Gedenkspaziergang am 13.11. an vier jüdische Familien aus Graz und besucht ihre ehemaligen Wohnorten, von denen sie vor 80 Jahren überstürzt fliehen mussten
Es handelt sich dabei um die Familie des Medizin-Nobelpreisträgers Otto Loewi, die Kaufmannsfamilie Blühweis, die Familie des Juristen Adolf und der Ärztin Sybille Lichtenstein sowie der ebenfalls im universitären Umfeld beheimateten Familie Spiegel.
VON UNTEN bringt Eindrücke vom Gedenkspaziergang und sprach im Anschluss daran mit Daniela Grabe vom Verein für Gedenkkultur über die politischen Entwicklungen 1938, über die Gedenkarbeit des Vereins, u.a. in Form von Stolpersteinverlegungen, sowie mögliche Paralleln zur heutigen politischen Situation.

# Graz 1918/19 - von der Monarchie zur Republik
Im November 1918 waren vier lange Kriegsjahre zu Ende. Der Arbeiterwille, die Zeitung der steirischen Sozialdemokratie, schrieb am 2. November: „Erst jetzt sind wir wirklich freie Menschen geworden, Menschen, die das durch Jahrhunderte sie bedrückende Joch eines feudal-bureaukratischen Regimes mit einem Ruck abgeschüttelt haben. Seine Majestät, das Volk, besteigt den Thron. Die Gespenster einer vergangenen Zeit, die wie ein Alp auf ihr lasteten, sind wie ein fauler Spuk verflogen.“ (aus dem Ankündigungstext)
Der Historiker und Leiter des Vereins Clio zu Geschichts- und Bildungsarbeit, Heimo Halbrainer, führte am 11.11.2018 zahlreiche Grazer*innen zu ausgewählten Plätzen in Graz. Diese Plätze haben historische Bedeutung im Zusammenhang mit der Beendigung des ersten Weltkrieges, dessen 100-jähriges Jubiläum zurzeit allerorts begangen wird. Graz war damals durchaus aktiv. Heimo Halbrainer informiert über die Aktivitäten in Graz vor 100 Jahren und rückt dabei den Freiheitsplatz sowie einige einleitende Bemerkungen in den geschichtsträchtigen Vordergrund.

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