Eigenklang
Eigenklang März 2020: Kurdische Musik aus Iran und die Rahmentrommel Daf
Sendetermin 07.04.2020 08:30 bis 09:30In der aktuellen Sendung spricht Eigenklang mit Hamidreza Ojaghi vom Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie über sein Instrument Daf und seinen Einsatz in der kurdischen Musik, vor allem im Iran.
Hamidreza Ojaghi hat sich sowohl das Instrument Daf als auch den traditionellen Gesang selber beigebracht. Einen Großteil seiner Kindheit war durch den Krieg zwischen Iran und Irak in der 1980er Jahren, den sogenannten ersten Golfkrieg geprägt. Er übte das Daf spielen jahrelang auf einem Metalltablett, lernte Singen und Spielen durch das Radio. Nach dem Krieg endlich die erste Daf, es folgten die ersten Musikgruppen und Konzerte, welche mit den Jahren zahlreich und vielseitig wurden. Seit 2007 lebt Oajghi in Wien, wo er auch live zu hören ist, beispielsweise mit seiner Formation Hamid und seine Freunde.
In dieser Sendung berichtet Hamidreza Ojaghi in Interviewauszügen über sein Leben und seine musikalischen Projekte, im Mittelpunkt steht die kurdische Musik aus dem Iran und die Daf, die von Kurden vor allem für religiöse Zwecke verwendet wird, aber auch weit darüber hinaus in traditioneller, klassischer oder populärer Musik. Einige Interpretationen dieser facettenreichen Musik werden im Folgenden zu hören sein.
Information zur Sendereihe
Das Institut für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien beschäftigt sich primär mit Volksmusik im weitesten Sinn des Wortes, also mit einer unglaublichen Vielfalt von regionalen und ethnischen Stilen - authentisch, virtuos, berührend und faszinierend. Musik ist über das Medium Radio transportierbar. Warum also nicht eine Sendung aus unserem Institut? Das Institut forscht, lehrt und publiziert. Die Ergebnisse der Forschung sollen über die Fachkreise hinaus einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden, insbesondere weil sie gesellschaftspolitisch relevant sind. Traditionelle Musik wird in verschiedensten Zusammenhängen als "Lebensmittel" gebraucht, sie ist von großer Bedeutung für Identität, Ethnizität, regionales Bewusstsein. Deshalb eine Radiosendung, in der Forschungsinhalte in leicht nachvollziehbarer Form präsentiert werden. Auch unsere Student_innen sind eingebunden. Sie heißt "Eigenklang", weil es immer um musikalische Ausdrucksformen eines "Eigenen" geht, weil dies die besondere Qualität von traditioneller Musik ist. Es geht dabei um eine große Vielfalt der verschiedenen "Eigenheiten".
Moderation: Stephan Hametner, Gregor A. Grömmer
Inhalte/Gestaltung: Institut für Volksmusikforschung (Dr.in Ursula Hemetek, Bianca Ludewig)
Institut für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Email: volksmusik@mdw.ac.at
Website: http://www.mdw.ac.at/ive