Frequently Asked Questions
Wer zahlt für die Krise? Corona-Lastenausgleich
Sendetermin 15.01.2021 16:00 bis 16:30„Wir sind besorgt, dass erst wieder die Supermarkt-Kassierer*innen und Pfleger*innen die Zeche für diese Krise zahlen müssen“
Was wir gerade durchleben, ist die schwerste Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg und beispiellos in der Geschichte. Mehr als eine halbe Million Menschen ist aktuell in Österreich arbeitslos und viele Betriebe schrammen an der Existenzgrenze. Auch wenn das Ende noch nicht absehbar ist, muss sich jetzt schon dringend die Frage gestellt werden: Wer bezahlt die Krisenkosten? Damit wir als Gesellschaft gerecht durch diese Krise kommen, fordert die Bewegung Attac einen Corona-Lastenausgleich der Reichsten. Alle Menschen, die mehr als 5 Millionen Euro netto besitzen, sollen 10% abgeben, um einen Beitrag zur Bewältigung der immensen Kosten für diese Krise zu leisten. Bei noch höherem Vermögen soll auch ein höherer Prozentsatz gelten. Denn Attac fürchtet, dass die Kosten sonst wie üblich zu Lasten der Menschen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten gehen wird. In der Geschichte gab es Beispiele für solche Lastenausgleiche, zum Beispiel in Deutschland oder Japan nach dem 2. Weltkrieg.
„Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, sagt Lisa Mittendrein von Attac, die in dieser Ausgabe von Frequently Asked Questions Rede und Antwort steht. Zum Interview gebeten hat Simona Ďurišová.
Zahlreiche Ökonom*innen und andere Unterstützer*innen sprechen sich für den von Attac geforderten Corona-Lastenausgleich aus. Detailinformationen zum Corona-Lastenausgleich finden sich hier. Hier finden sich alle Infos über die theoretische Abwicklung dieses Projekts.
Attac strebt nach einem guten Leben für Alle: Die Bewegung setzt sich für gerechten Welthandel, Steuergerechtigkeit, Energiedemokratie, Ernährungs-Souveränität, ein gemeinwohlorientiertes Finanzsystem und Klimagerechtigkeit ein. Auf Basis von ehrenamtlichem Engagement und Kampagnenarbeit macht Attac Bildungsarbeit: Ein Ziel ist es zum Beispiel, die „ökonomische Alphabetisierung“ voranzutreiben: Wirtschaftspolitik geht uns alle an und wir sollten alle mitsprechen können, um für unsere Interessen einzutreten.
Foto: Attac Austria | Maria Noisternig
Information zur Sendereihe
Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.
Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.
Beinahe 300 Beiträge zum Nachhören finden sich im Sendungsarchiv: https://cba.fro.at/series/frequentlyaskedquestions
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