Frequently Asked Questions

Fatigue als Langzeitfolge von Covid-19: Selbsthilfegruppe Long Covid - Teil 1

Sendetermin 05.03.2021 16:00 bis 16:30
K P de en
Nachrichten/Info

"Long Covid" - Die Langzeitfolgen von Covid-Erkrankungen

Kurz vor dem ersten Lockdown im März 2020 erkrankte Maarte Preller, 32, an Covid-19. Nach sechs Wochen Quarantäne, einer Lungenentzündung und zwei Krankenhausbesuchen schien sich ihr Zustand im Mai erstmal zu bessern. Doch im August begannen plötzlich Symptome von "Long Covid" bei ihr: Fatigue, also extreme Müdigkeit und Erschöpfungszustände, sowie kognitive Störungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Bis heute verursachen diese Symptome bei ihr extremen Leidensdruck, der sie nicht in ihren Alltag vor Covid zurückkehren lässt.

Vom Gesundheitssystem fühlt sie sich im Stich gelassen, die Suche nach einem Arzt, der ihr helfen kann, gestaltete sich schwierig, vielmals wurden ihre Symptome als psychosomatisch abgetan und sie wurde gesund geschrieben, obwohl sie nach wie vor nicht arbeiten kann. Dahinter liegt unter anderem ein älteres Problem: Fatigue wird von der österreichischen Gesundheitskasse nicht als Diagnose anerkannt.

Schon früh hatte sie die Idee, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, um eine Austauschplattform für Patient*innen zu schaffen und vor allem etwas an den bestehenden Missständen zu ändern. Ihr Gesundheitszustand machte das zuerst unmöglich. Gemeinsam mit einer Leidensgenossin nahm sie all ihre Kraft zusammen und tat den Schritt doch. Der Andrang zur Gruppe ist mittlerweile groß: 240 Mitglieder aus ganz Österreich mit täglichem Zuwachs von etwa 20-30 Patient*innen. Es ist bisher die erste Selbsthilfegruppe für Long Covid-Patient*innen in Österreich.

Frequently Asked Questions-Redakteurin Simona Ďurišová traf Maarte Preller am 3.3.2021 im Grazer Volksgarten zum Gespräch, daraus entstanden zwei Sendungen. In diesem ersten Teil liegt der Fokus auf dem persönlichen Leidensweg und den medizinischen Aspekten von Long Covid, im zweiten Teil geht es um die Selbsthilfegruppe und die Forderungen, die von Patient*innen an das Gesundheitssystem gestellt werden. Dieser wird am 11.3. um 16:00 ausgestrahlt.

Mit der Long Covid Selbsthilfegruppe können Betroffene über Facebook Kontakt aufnehmen. Nur Patient*innen werden der geschützten Gruppe hinzugefügt. Für sonstige Kontaktaufnahmen gibt es die Adresse longcovidat@gmail.com. Mit ihrem Twitter-Kanal informiert die Gruppe über Aktuelles zu Long Covid.

 

Fotocredits: FAQ

 

Information zur Sendereihe

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Das Corona-Update aus dem Freien Radio

 

Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.

Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.


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