Frequently Asked Questions
„Wir können aufatmen, aber zu tief Luftholen können wir noch nicht“
Sendetermin 07.05.2021 16:00 bis 16:30In der heutigen Ausgabe von Frequently Asked Questions bringen wir Ausschnitte aus der Pressekonferenz vom 29.04. vom Steirischen Presseclub mit Landeshauptmann Herrmann Schützenhöfer zu Gast.
Landeshauptmann Schützenhöfer resümiert über ein Jahr Pandemie in der Steiermark, außerdem spricht er über die nun knapp bevorstehenden Öffnungsschritte. Die Besprechung anderer Themen abseits der Pandemiemaßnahmen in dieser PK (Entwicklungen beim Flughafen Graz, Zukunft des Tourismus etc. sowie ein Großteil der anschließenden Medienfragen) sind nicht Teil dieser Sendung.
Prinzipiell zeigt sich Schützenhöfer zuversichtlich, dass die Pandemie in den nächsten Monaten überwunden werden kann, angesichts der fortschreitenden Zahlen an Geimpften. Etwa eine Million Menschen in der Steiermark können geimpft werden, bei 70 % Durchimpfungsrate spricht man von einer „Immunisierung“ der Bevölkerung. Aktuell hätten 380.000 zumindest einen Erststich, 100.000 davon schon eine zweite Impfung erhalten. Die Anmeldungen zu den Impfungen steigen laut Impfkoordinator Michael Koren stetig. Auch die Inzidenzen seien derzeit stabil, und die Intensivbettenauslastung sei aktuell nicht besorgniserregend, aber Schützenhöfer betont auch: „Wir sind noch nicht über den Berg.“
Weiters gibt Schützenhöfer Einschätzungen zu den bevorstehenden Öffnungen in der Steiermark ab. Dabei setzt er vor allem auf das Testen, dort müsse man versuchen, das Geschehen abzufangen. Und vor allem auch stark regional bezogen müsse alles getan werden, um Infektionen einzuschränken, dabei sei die Zusammenarbeit mit den Gemeinden sehr wichtig. 3,9 Millionen Testungen wurden bisher in der Steiermark durchgeführt. Erfreut zeigt sich Schützenhöfer auch über die Zusammenarbeit mit den Apotheken in der Steiermark.
Der steirische Landeshauptmann, der aktuell das Amt des Präsidenten der Landeshauptleutekonferenz innehat, appelliert jedoch an den Bund, dass die Zugangs-Testungen für Gastronomie und Hotellerie niederschwellig machbar sein müssten. Sollte das nicht der Fall sein, könne er nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass in der Steiermark alle getestet werden.
In Bezug auf den Impffortschritt schätzt Schützenhöfer die Zusammenarbeit mit 800 niedergelassenen Ärzt:innen in der Steiermark, da dort die Aufklärung über die Impfstoffe gewährleistet werden kann und das die allgemeine Ablehnung von Astra Zeneca senkt. Andererseits gibt er auch zu, dass dadurch die Steiermark dadurch in den Eintragungen zur Impfung weniger schnell vorankommt. Auch äußert der Landeshauptmann, dass er kein Problem damit hätte, wenn Hausärzt:innen "mal ein Spritzerl geben, wenn jemand noch nicht dran ist", Hauptsache, es wird geimpft. Gegen eine Vermischung der Impfstoffe beim Erst- und Zweitstich spricht er sich klar aus.
Info zum Steirischen Presseclub: Der Steirische Presseclub ist laut Selbstdefinition – konstituiert als Verein – unabhängig und überparteilich. Seine Partner sind Institutionen des öffentlichen Lebens sowie Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie. Die Vereinsmitglieder sind Persönlichkeiten der Medienszene und der Kommunikationsbranche.
Information zur Sendereihe
Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.
Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.
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