Frequently Asked Questions

Patentfreigabe, Mehr für Care & Corona Lastenausgleich – „Wir können jetzt handeln!“

Sendetermin 16.12.2021 16:00 bis 16:30
K P de en
Nachrichten/Info

Valerie Quade ist im Gespräch mit Attac. Attac ist Teil einer internationalen Bewegung, die sich für eine demokratische sowie sozial-, ökologisch- und geschlechter-gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Selbstgesetztes Ziel ist ein gutes Leben für alle – heute und in Zukunft lebenden – Menschen. Schwerpunktthemen sind ein Finanzsystem, in dessen Zentrum das Gemeinwohl steht, ein gerechtes Welthandelssystem, mehr Steuergerechtigkeit, ein demokratisches und nachhaltiges Agrar- und Energiesystem, soziale Sicherheit, umfassende Demokratisierung und ein Ende des internationalen Standortwettbewerbs.

Drei gesellschaftspolitische Kampagnen drehen sich im Speziellen um die durch Covid entstandene Krise. Patente freigeben – Pandemie beenden fordert die österreichische Regierung zu globaler Solidarität auf. Eine pandemiebedingte, zeitlich begrenzte Aussetzung der Impfstoffpatente, der sogenannten TRIPS-Waiver, wird bereits von über 100 Länder unterstützt. Selbst die USA haben sich kürzlich positiv geäußert. Aber die EU blockiert, besonders Österreich und Deutschland stellen sich mit aller Kraft dagegen. Das Bündnis wird von Attac unterstützt, im Gespräch ist Expertin Iris Frey dabei.

Mehr für Care fordert ein feministisches Konjunkturpaket. „Die Regierung nimmt viel Geld in die Hand, aber Alleinerzieher*innen, Pflegekräfte, Pädagog*innen und Systemerhalter*innen“ erhalten davon kaum etwas. Vor allem Frauen, die noch mehr Lasten als bisher schultern, werden jetzt im Stich gelassen!“ Doch das Paket soll nicht nur aus reiner Solidarität geschnürt werden. 12 Milliarden Euro sollen am Ende positive, wirtschaftliche Effekte erreichen. Im Gespräch äußert sich Expertin Elisabeth Klatzer, Aktivistin des Projekts. „Allein die Hälfte des vorgeschlagenen Paketes schafft 165.000 bis 180.000 neue Jobs: Das Kindergartenpaket von 2 Milliarden Euro würde 30.000 bis 45.000 Jobs schaffen, die Investitionen in Pflege rund 135.000 Arbeitsplätze. Aufgrund des hohen Anteils von Löhnen und Gehältern sind die positiven volkswirtschaftlichen Nachfrage-Effekte dieser Investitionen höher als bei den bisherigen Maßnahmen der Regierung. Dazu kommen hohe Rückflüsse durch Steuern und Sozialabgaben, die sich auch für das öffentliche Budget rechnen.“

Mit Kai Lingau spricht Valerie Quade über den Corona-Lastenausgleich. Der einmalige Corona-Lastenausgleich sieht einen Freibetrag von 5 Millionen Euro Nettovermögen pro Person vor. Versteuert wird nur das Vermögen über dem Freibetrag. „Da innerhalb der Gruppe der Reichen das Vermögen stark auf das oberste 0,1 bis 1 Prozent konzentriert ist und die größten Vermögen besonders schnell wachsen, halten wir einen stark progressiven Abgabensatz für notwendig. Der Eingangssatz ab 5 Millionen Euro Vermögen beträgt 10 Prozent. Der Grenzsteuersatz für Vermögen ab 100 Millionen Euro beträgt 30 Prozent. Der Grenzsteuersatz für Vermögen ab 1 Milliarde Euro beträgt 60 Prozent.“

Mehr Infos über weitere Projekte findet ihr unter www.attac.at

Information zur Sendereihe

Frequently Asked Questions
Das Corona-Update aus dem Freien Radio

 

Seit dem 16. März 2020 – dem ersten Tag des ersten Lockdowns – begleiten wir mit dieser Sendereihe durch den neuen und gesamtgesellschaftlich herausfordernden Alltag. Die Sendefrequenz hat sich mittlerweile von anfangs fünf Mal auf zwei Mal die Woche reduziert. Unsere Redaktion gestaltet dieses halbstündige Gesprächs-Format auf Deutsch und Englisch zu Themen rund um die vielseitigen gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Jede:r ist individuell davon betroffen – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene – das zeigt sich in der breiten Palette unserer Gesprächspartner:innen. Wir befragen unterschiedlichste Akteur:innen, angefangen von Medien-, Kunst- und Kulturschaffenden, über Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen, bis hin zu sozial- und politikwissenschaftlichen Expert:innen und Autor:innen dazu, wie es ihnen in dieser Krise geht, welche Maßnahmen sie im Umgang damit entwickelt haben, welche Prognosen sie haben und welche Forderungen sie an Entscheidungsträger:innen stellen.

Als Medium der Gegenöffentlichkeit geben wir aber auch zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen aller Altersstufen im In- und Ausland eine Stimme und lassen sie erzählen, welche Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sie gerade umtreiben. Wir wollen gegen Fake-News und Verschwörungsmythen rund um Covid-19, aber auch gegen autoritäre Tendenzen und Panik antreten. Die Sendereihe versteht sich nicht zuletzt auch als ein Archiv der Auswirkungen dieser Pandemie für die Zukunft. Im Programm finden sich neben eigens produzierten Gesprächen fallweise auch Übernahmen anderer Freier Radios zum Thema Covid-19. Die Sendereihe entstand zunächst in Kooperation mit KIT Land Steiermark (Krisenintervention und Interkonfessionelle Akutbetreuung), mittlerweile besteht diese Kooperation nicht mehr. Eine besondere Ehrung wurde der Redaktion mit der Verleihung des Alternativen Medienpreises 2021 zuteil.


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