Stimmen gegen Stille

Weißen Feminismus canceln – Warum unser Feminismus feministischer werden muss

Sendetermin 01.11.2023 10:00 bis 11:00
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Feature/Magazin

Wir nehmen gemeinsam mit der renommierten Journalistin und Autorin Sibel Schick einen kritischen Blick auf den aktuellen Stand des Feminismus in Deutschland. Schick, eine prominente Stimme in der feministischen Bewegung, setzt sich vehement für eine Veränderung des Feminismus in Deutschland ein, hin zu einer inklusiveren und gerechteren Form, die die Anliegen und Rechte aller Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, in den Mittelpunkt stellt.

Sibel Schick analysiert in diesem Interview die herausfordernden Aspekte des Mainstream-Feminismus in Deutschland, der gegenwärtig von einer privilegierten, heterosexuellen und cisgeschlechtlichen weißen Mittelschicht dominiert wird. In dieser Sendung werden die Ausgrenzung und Unsichtbarkeit, die viele Menschen in der feministischen Bewegung erleben, aufgedeckt und diskutiert.

Schick erörtert die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels in unserer Gesellschaft, der Politik, im digitalen Raum, am Arbeitsplatz und in unserer Demokratie. Sie zeigt auf, wie der gegenwärtige Feminismus den Bedürfnissen vieler Menschen nicht gerecht wird und wie wir gemeinsam Schritt für Schritt diese Ausgrenzung und Ungerechtigkeit überwinden können. Dabei hinterfragt sie Traditionen und Erwartungen an den Feminismus und plädiert leidenschaftlich für eine inklusivere und gerechtere Welt.

Diese Sendung bietet einen tiefen Einblick in die aktuellen gesellschaftlichen Debatten und vermittelt, warum es an der Zeit ist, den weißen Feminismus zu überdenken und einen feministischen Ansatz zu fördern, der echte Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle anstrebt. Sibel Schick's Standpunkt und Analyse machen diese Sendung zu einer hochrelevanten Diskussion über die Zukunft des Feminismus in Deutschland und darüber hinaus.

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Stimmen gegen Stille
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Stille ist eine Form der stillschweigenden Akzeptanz

Das Patriarchat hat so viele Gesichter wie Unterdrückungsformen. Die einen erfahren es als gesichtsloses System, das sie aus der Gesellschaft drängt. Andere erfahren es als physische oder psychische Gewalt durch Täter*innen. Das Patriarchat ist ein Herrschaftssystem. Herrschaft ist nichts anderes, als institutionalisierte und gesellschaftlich gerechtfertigte Macht. Gewalt ist ein Mittel, um diese Macht durchzusetzen. Wie bei fast jeder Herrschaft über große Menschengruppen, bedarf es nicht nur der Gewalt der Herrschenden, sondern auch die Akzeptanz der Beherrschten, um sie aufrechtzuerhalten.

Stille ist eine Form der schweigenden Akzeptanz. Es ist eine ohrenbetäubende Stille, die in unserer Gesellschaft vorherrscht, angesichts der Unzahl an Fällen sexualisierter Gewalt, Femiziden und struktureller Ungleichheit. Stille, gegen die wir anreden müssen. Stille, gegen die wir kämpfen müssen. Mit unseren Stimmen werden wir das Schweigen brechen, Probleme aufzeigen und Fragen und Forderungen stellen.

“Wir werden Forderungen stellen, die wir zuvor nie gewagt hätten zu stellen, und wir werden dabei nicht "bitte" sagen, denn man sagt gar nicht "bitte" bei Revolutionen. Man sagt nur "danke" zu denen, die mitgekämpft haben.”
― Margarete Stokowski, Untenrum frei

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VON UNTEN-Redaktion


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