Grafik: angryfruitsalad.org © Radio Helsinki
Salonfähig und normal?
Rechte und autoritäre Verschiebungen als Herausforderung für Journalismus und Medienfreiheit.
Eine Radio Helsinki-Tagung mit Podiumsdiskussionen und Workshops
Graz, 22.-26. September 2021
#HelsinkiTagung2021 #salonfähigundnormal
„Wir sind beunruhigt über den Mangel an Wachsamkeit und Nachdenklichkeit.“ aus dem Aufruf zur Wachsamkeit: Initiative französischer Intellektueller gegen die Legitimierung der extremen Rechten, 1993
„Rechtsaußen verkauft sich besser als Sex.“ (Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU), 2021, 9)
Die Demokratiekrise bzw die Legitimationskrise der politischen Institutionen, die in Europa in mehreren Ländern zu autoritär geprägten Regierungen geführt hat, hat rechte und rechtsextreme Positionen vielerorts normalisiert. Medien haben immer wieder zu dieser Normalisierung beigetragen, indem sie sich unkritisch mit rechtsextremen Politiker:innen auseinandergesetzt haben. Auch Berichterstattung in kritischer Absicht hat oft ihr Ziel verfehlt und zur Normalisierung von nicht-menschenrechtsorientierten Politiken geführt. Mit der Covid-19-Pandemie hat sich der öffentliche Diskurs nochmal radikalisiert.
Rechtsextreme Akteur:innen werden von verschiedenen gesellschaftlichen Feldern analysiert: Journalismus, Verfassungsschutz, Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Akteur:innen. Diese Felder funktionieren jeweils auf spezifische Weisen. Zivilgesellschaftliche Akteur:innen liefern oft wichtige Recherchen für andere Felder, werden jedoch oft nicht als Expert:innen anerkannt.
Mit der Konferenz sollen Akteur:innen aus den Feldern des professionellen Journalismus, aus dem citizen journalism und aus der Wissenschaft zusammengebracht werden. Die jeweiligen Zugänge dieser Felder sollen auf ihre Kompatibilität mit jeweils anderen Feldern befragt werden.
Zusätzlich soll mit einem Workshop-Programm vorrangig Interessierten aus dem Feld des citizen journalism (wie er für Freie Medien bzw Community-Medien typisch ist) ein Handwerkszeug geliefert werden, mit dem sie ihren Content qualitativ verbessern bzw dessen Verbreitung optimieren können.
Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion soll ein multidimensionaler Blick auf die österreichische und mitteleuropäische Medienpolitik geworfen werden und dessen zukünftige Potentiale, aber auch Gefahren, zum Thema gemacht werden. Mit Akteur:innen aus der Wissenschaft, aus dem Bereich der Community-Medien, der alternativen Medien und aus der Politik.
Die Podiumsdiskussionen:
Wie über Rechte berichten?
Recherchen des Citizen Journalisms und ihr Weg in die Medienöffentlichkeit
24.9.2021, 19:00-21:30 Uhr
Radio Helsinki
„Koste es, was es wolle…“
Europäische Medienpolitik im Spannungsfeld von Message Control und Informationsfreiheit
25.9.2021, 19:00-21:30 Uhr
Radio Helsinki
Die Workshops:
© Walther Moser
Prozessbeobachtung im extremistischen Umfeld
– Beobachten, Recherchieren und Berichten. Mit Mahriah Zimmermann | Donnerstag, 23.9.2021, 12-18 Uhr
Recherche, aber verschlüsselt
Datensicherheit beim journalistischen Arbeiten. Mit Hans Christian Voigt | Freitag, 24.9.2021, 14-18 Uhr, und Samstag, 25.9.2021, 10-14 Uhr
© Walther Moser
© Doku Service Steiermark
© Walther Moser
Mobile Reporting. Das Smartphone als Radiostudio
mit Florian Danhel | Sonntag, 26.9.2021, 10-18 Uhr
© Walther Moser
Organisationsteam: Manfred Kinzer, Daniela Oberndorfer und Lale Rodgarkia-Dara
Diese Tagung entsteht mit finanzieller Unterstützung und in Kooperation mit Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung, COMMIT, Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik, Verband Freier Rundfunk Österreich, Die Wiener Volkshochschulen, Land Steiermark Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport, Alpen Adria Allianz und FH JOANNEUM.
Medienpartner: Orange 94.0 (Wien), Okto Community TV (Wien), FREIRAD Freies Radio Innsbruck, Campus & City Radio 94.4 (St. Pölten), Radiofabrik (Salzburg), Radio Študent (Ljubljana), Freequeens (Ennstal) und Tilos Rádió (Budapest).
01.04.2021 – 31.10.2021